13.11.2024

Tag der Offenen Tür 2024 stößt auf Interesse

Münster-Angelmodde (agh). „Vielen Dank, dass Sie es annehmen“, sagte die Frau mit Kennzeichen aus Warendorf zu Andre Menke beim Tag der Offenen Tür der Kleiderkammer Südost. Menke leitet sie seit August. Sie hätte sonst nochmal kommen müssen, sagt die Frau, gestern habe sie vor verschlossener Tür gestanden. Der Sack mit Kleidung wird erst einmal nach hinten gestellt, denn bei diesem besonderen Termin am Samstag ist viel Betrieb in allen Abteilungen, allein in der Männer-Abteilung elf, Gäste und Helferinnen. Die Zahl der Bedürftigen sei gestiegen, teilt Klaudia Ververs mit, stellvertretende Leiterin der „Kleiderkammer“. Nicht nur für die sei man da, sondern für alle. Sie hätten „sehr schöne Sachen“, sagt Ververs, es sei mittlerweile viel Markenware dabei. Die Ware kostet etwas, aber moderat. Etliche kommen zu den normalen Terminen mit Kleidungs-Gutscheinen von den Sozialbüros. Inzwischen kontrolliere man die.

Das ehrenamtliche Team sei derzeit komplett, freut sich Menke. „Die meiste Arbeit machen die Frauen“. Gestern hatten sie „alles auf links“ gedreht, stundenlang, eine Frau ist mit Handgelenks-Bandage dabei. Eine Frau stiftet einen Korb mit Äpfeln. Ulla Hüwel schaut sich um, mit einigen Mitstreiterinnen aus ihrer zehnjährigen Zeit als Leiterin der „Kleiderkammer“. Ein junger Mann fragt um Rat, er sei „das erste Mal da“.

An einigen Stellen fehlt es, lässt Ververs auch den Bezirksbürgermeister Peter Bensmann wissen. Dringend brauche man einen Raum zum Lagern. Auch weil der fehlt, müsse man an diesem Samstag eine Art Sommerschluss-Verkauf machen. Viel gebe man an die Malteser ab. Eine bis anderthalb Tonnen Kleidung treffen am Container jedem Monat ein bei der Kleiderkammer Süd-Ost. Da ist viel zu prüfen, zu sortieren, damit die Besucher für Kinder, Frauen und Männer fündig werden können. Gern würde man die „Kleiderkammer“ an zentralerer Stelle ansiedeln.

Hinter den Kulissen hat Menke reichlich damit zu tun, mit den Menschen zu sprechen. Da stecken Trauerfälle dahinter, über die Menschen sprechen wollten. Auch Fragen, wie es nun weitergehe, wo man Hilfe finde. Vieles vermittelt Menke an das „Netz kleiner Hilfen“ der katholischen Gemeinde in Wolbeck weiter. Platz ist trotz der Enge auch für Tischchen und Kaffee und Kuchen, Nachfrage ist da. So geht es hier auch um Begegnung. Bensmann spricht den derzeit 22 Mitarbeiterinnen seinen Dank aus; die „Kleiderkammer“ sei im Grunde auch ein Begegnungszentrum, biete Geben und Nehmen. Und das Weiterreichen der Kleidung sei nachhaltig, da „schließt sich ein Kreis“. Für Suchende geöffnet ist dienstags und freitags von 14.30 bis 16.30 Uhr.

Informationen bietet www.kleiderkammer-sued-ost.de. Getragen wird die Einrichtung von den katholischen und evangelischen Gemeinden und der Caritas.

Bild: Ohne die Mitarbeiterinnen läuft nichts in der Kleiderkammer Süd-Ost – ein kleiner Teil der 22 zeigt sich hier mit Leiter Andre Menke (5. v.l.) und Klaudia Ververs (2. v.r.) beim Tag der offenen Tür mit Bezirksbürgermeister Peter Bensmann (l.). Foto: A. Hasenkamp.

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