Premiere der Gesprächs-Gelegenheit im „Friedenskrug“ – Wiederholung angekündigt
Münster-Angelmodde -agh-. Der „Angelmodder Dialog“ startete am Donnerstagabend auf neuer Ebene, nämlich öffentlich für jedermann zum Mitmachen. Lothar und Tatjana Zimmermann hatten es schon viele Jahre in privaten Räumen betrieben, nun boten sie es im Saal des „Friedenskrugs“ an. Gelegenheit zum unbelasteten Reden auch über Politisches seien seltener geworden, der „Angelmodder Dialog“ soll gegensteuern (WN vom 30.5.2025). Demokratie brauche Dialog.
Das Interesse ist weit gestreut und so ist die Zusammensetzung er etwa 18 Menschen so divers, wie sie eher selten zu erleben ist: Recht junge Leute um die 20, weiblich und männlich, junge Mütter, die früher gehen, Männer und Frauen bis hinauf ins Rentenalter. Vier Gruppen zu bilden schlägt Tatjana Zimmermann vor, man verteilt sich in die äußeren Ecken – das Zuhören soll nicht so anstrengend ausfallen. Eine kleine Vorstellungsrunde, dann ist man im Gespräch. Erfahrungen werden eingebracht, von unverrückbaren Positionen und Problemen mit Menschen, die einem schon lange nahestehen, ob die Tante, die man früher als Vorbild erlebte, ob eigene Kinder, ob Freunde. Menschen, deren Meinung jetzt ihre Bastion zu sein scheint, kein Stoff für Gespräche. Wie damit umgehen? Manche haben Ähnliches erlebt und erlitten, anderen ist es erspart geblieben. Aufgestautes kommt zur Sprache, ganz wie Lothar Zimmermann es vermutetet hatte. Eine vermisst ein Aufarbeiten von Positionen in der Pandemie, mehrere schließen sich an. Was tun? Unterschiedliche Ideen kommen zusammen. Das Thema dreht sich dahin, wie man Politiker ansprechen kann, wo und wie auch im Arbeitsumfeld Politisches zur Sprache kommen kann, was man dabei so erlebt. Auch in Angelmodde Erlebtes kommt zur Sprache. Je drei bis sechs Leute sitzen zusammen, jeder kommt zu Wort und zum Zuhören. Und dann ist es plötzlich zwei Stunden später. Eigentlich wollte Lothar Zimmermann früher eine kleine Zwischenbilanz gehört haben, so geben einige ihr Resümee für ihre Gruppe. In der einen sei man sich schon fast zu einig gewesen, heißt es, ein anderer spricht davon, es sei schon hoch hergegangen. Laut und unangenehm scheint eines an keinem der vier Tische geworden zu sein. Eine Wiederholung, wie wäre es damit? Das Interesse ist breit, Kontaktdaten sind gesammelt. Mehrere Gruppen lösen sich jetzt auf, in einer geht es noch weiter. In etwa sechs Wochen könne er sich ein weiteres Treffen vorstellen, so Zimmermann. Im Saal des Friedenskrugs ist noch Platz.