Ausstellung der Heimatfreunde Angelmodde öffnet am Sonntag / Multimediales Angebot im November 2025
Mit Liebe zum Detail und viel Geschichtsfreude lassen die Heimatfreunde Angelmodde den 1974 abgerissenen Bahnhof wieder aufleben: Modelle, Erinnerungsstücke und ein Film des WDR aus den 60er-Jahren zeigen ihn als Tor zur Welt – und als lebendigen Treffpunkt des Dorfes. Die multimediale Ausstellung „Ehemaliger Bahnhof Angelmodde. Tor zur Welt & sozialer Treffpunkt“ eröffnet am Sonntag im Gallitzinhaus.
Münster-Angelmodde. „… und jetzt stellen wir noch eine Lok dazu“, sagt Peter Bouchette. Er trägt mit besonderen Modellen zur multimedialen Ausstellung bei, die am Sonntag eröffnet: „Ehemaliger Bahnhof Angelmodde. Tor zur Welt & sozialer Treffpunkt“.
Am Montag kamen viele Fotos und Dokumente und Plakate an die Wände im Erdgeschoss des Gallitzin-Hauses der Heimatfreunde Angelmodde, am Dienstag wird es dreidimensional. Durch Exponate aus dem Museum der Karnevalsgesellschaft Pängelanton zum einen: Eine Schaffnermütze, eine Tröte für Bauarbeiten, eine Leuchte finden Platz. Und dann entsteht ein Bahnhof, dem Original recht getreu, mit CNC-Fräse und viel Handarbeit geschaffen von Peter und Ursula Bouchette. Dach drauf, Regenrohr dran, eine Dampflok mit Wagon davor, und auch ein Triebwagen. „Mit so einem bin ich gefahren“, erinnert sich Peter Bouchette, Kind der Nachkriegs-Jahre. „Von Gremmendorf bis zum Hauptbahnhof in sieben Minuten“, schwärmt er. Vieles der Arbeit am Modell war, wie Ursula sagt, „Detektivarbeit“, anderes ein Geduldsspiel. Der Backstein musste rot gestrichen werden, ohne die grauen Fugen rot zu füllen – das Korrigieren sei viel Arbeit gewesen. Als Bouchette im Januar den Aufruf von Mädel und Dornhege in den WN las, machte der Modellbauer gern mit, dessen ganzer Garten in der Waldsiedlung in Angelmodde ein Tummelplatz für Eisenbahn-Modelle ist.
Kurator Hans-Georg Dornhege darf den Prellbock platzieren. Dann tritt Ludwig Mädel, Sohn der „Institution“ Gastwirtin Engeline „Lini“ Mädel, mit der roten Mütze des Bahnhofsvorstehers neben Peter Bouchette, für ein Foto kommen Ursula Bouchette und Rupert Osterhaus hinzu, der sich um die Info-Täfelchen der Exponate kümmert. Gern zeigt Osterhaus auch den 20-minütigen Film des WDR aus den 60er Jahren, der mitten in den Bahnhof führt, in die gesellige Schank- und Wartestube. Da kann man ihn als „sozialer Treffpunkt“ sehen und hören. Anlass war die Veröffentlichung, 1964, des Buches „Weihrauch und Pumpernickel. Ein westpfählisches Sittenbild“ von Otto Jägersberg, die damals die Dörfler aufschreckte. Ein wenig Sittenbild bietet eine 20-seitige Sammlung von Erlebnissen, die die Heimatfreunde zusammengestellt haben und anbieten. Hier hat etwa Josef Reinker den Funktionswandel des Bahnhofs eingefangen: „Mit der Zeit bestand die Arbeit der Wirtin mehr aus Zapfen als aus Fahrkarten verkaufen.“ Mehr Geschichte bietet die Chronik Angelmodde, Heft 5, von Wolf Lammers.
Die Ausstellung der Heimatfreunde Angelmodde eröffnet am 2. November (Sonntag) um 11 Uhr im Gallitzinhaus, Angelmodder Weg 97. Einführende Worte sprechen Engelbert Honkomp und Hein Götting. Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 30. November, samstags und sonntags von 16 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Zu diesen Themen finden Sie etwas im obigen Artikel über die Bahnhofs-Ausstellung in Angelmodde-Dorf:
- Bahnhof Angelmodde
- Ausstellung Angelmodde
- Heimatfreunde Angelmodde
- Gallitzinhaus Münster
- Modellbau Münster
- Geschichte Angelmodde
- Eisenbahnmodell Münster
- Ehemaliger Bahnhof Angelmodde
