Konstruktion aus Strohballen entsteht aus Ortsgruppe der KLJB vor Diözesan-Tag
Münster-Wolbeck. Sogar ein Raupen-Fahrwerk hat der „Mähdrescher“. Das von der KLJB Wolbeck-Handorf am Samstag gebaute Ungetüm besteht aus Stroh – und ist auch nicht 18 Tonnen schwer. Anlass war ein Strohpuppen-Wettbewerb der Katholischen Landjugendbewegung im Bistum Münster für den 14. KLJB Diözesan-Tag am 26.4.2025 in Olfen. Dort werden sich 1500 bis 3000 Mitglieder treffen. In Wolbeck und Handorf entschied man sich für das kolossale Erntegerät. Platz fand sich auf einer Wiese von Gemüse- und Biogas-Rohlmann an der Kreuzung Münsterstraße und Freckenhorster Straße. 15 Mitglieder der KLJB packten an. Sechs Landwirte aus Wolbeck und Telgte stifteten Strohballen, herangefahren per Tieflader; hier saßen Marius Richter und Simon Horstrup an der Quelle. Landwirte aus Wolbeck und Handorf stellten Trecker. Felix Brake und Lasse Thieme aus Handorf sorgten für einen Konstruktionsplan. Die beiden Vorsitzenden, Michele Zirpins und Henrik Runtenberg, sorgten für das Drumherum für die Helfer aus der 38 Personen starken KLJB-Ortsgruppe.
Am 6. April kommt eine Jury. Die KLJBler können in einem Spiel Punkte dazugewinnen. Außerdem gibt es ein Publikums-Voting. Ideengeber war ein kleiner Mähdrescher im Keller der Eltern von Johannes Richter. Der große aus Stroh hat sogar ein Raupen-Fahrwerk, wegen des Mais-Pflückers.
Für die Stroh-Spenden sind Zirpins und Brake dankbar. Stroh ist für die Tierfütterung gedacht und die letzte Ernte war knapp. Zirpins: „Tierwohl geht natürlich vor.“ So gehen die Bausteine des „Mähdreschers“ zurück auf die Höfe, der größte Teil als Beistreu, ein Teil als Futter.
Die Gruppe der KLJB macht monatlich eine Aktion – das reicht von Paintball über Kanu-Fahren, einen Beitrag zum Erntedank-Gottesdienst oder dem Mitgestalten eines Mach-mal-lauda-Gottesdiensts oder einer Acker-Olympiade bis zum Besichtigen eines Betriebs. Landwirte sind die wenigsten, viel Handwerk ist vertreten, vom Schlosser über KfZ-Mechatroniker bis zum Gartenbauer. Ab 16 Jahren kann man beitreten, die Altersspanne reicht bis etwa 25 – Vorschriften gebe es aber nicht, so Zirpins.
Der Tag war lang. Um 9 Uhr ging es los, bis zum Nachmittag, noch fehlt ein Hinterrad, haben Auto- und LKW-Fahrer die Aktiven mit „Daumen hoch“ und applaudierendem Hupen aufgewärmt. Kalt sei es zwischendurch, meint Felix Brake, aber zum Glück trocken. „Wir sind Landkinder“, sagt Zirpins, „und nicht so gestrickt, wir uns aufwärmen müssten.“ Auch einen Fahrersitz und Beleuchtung bekommt der Mähdrescher, gegen 16.30 Uhr erhält er eine Seitenverkleidung und Zirpins sprüht auf eine große orange Plane: „KLJB Wolbeck-Handorf“.
https://www.kljb-muenster.de/aktuelles/dioezesantag/
Der Diözesantag ist der erste seit 2015. Eigentlich gibt es ihn alle fünf Jahre – doch der letzte fiel in die Corona-Zeit.