18.02.2025

Neujahrsempfang sieht auch Gesprächsrunde mit Vereins-Vorsitzenden aus Münster-Südost

Ehrenamt und Bedürfnisse von Vereinen standen im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs für den Bezirk Münster-Südost. Eine Frage räumte der amtierende Bezirksbürgermeister Peter Bensmann zu Beginn ab: Ja, er werde wieder kandidieren, erklärte er in der Aula der Grundschule Wolbeck-Nord.

Auf seinem Neujahrsempfang gab er Ausblicke auf mehrere Projekte, die er besonders im Blick behalten will.
Eine Frage hörte Bezirksbürgermeister Peter Bensmann in den letzten Monaten wiederholt: Wer wird im September 2025 sein Nachfolger? Dann finden in Münster Kommunalwahlen statt (zuletzt September 2020). Im Rahmen seines Neujahrsempfangs in der Aula der Grundschule Wolbeck-Nord gab es darauf eine Antwort.
„Das entscheiden natürlich die Wählerinnen und Wähler. Ich erkläre hiermit aber auch, dass ich mich sehr gerne wieder zur Wahl stelle“, sagte Bensmann (CDU) und machte damit seine Kandidatur bei den Kommunalwahlen im Herbst offiziell. „So, jetzt haben wir das auch einmal geklärt.“ Anders geklärt hat es der Bezirksbürgermeister für Hiltrup: Wilfried Stein tritt nicht erneut an.
Derzeitige Baustellen im Stadtbezirk Südost
Eigentlich ging es um andere Dinge: Seine Neujahrsansprache nutzte der Bezirksbürgermeister in erster Linie, um die aktuellen Baustellen im Stadtbezirk Südost zu benennen.
Sie können unter dem Stichwort „Wachstum“ zusammengefasst werden: Insgesamt entstünden, so Bensmanns überschlägige Rechnung, 5000 neue Wohneinheiten in Angelmodde, Gremmendorf und Wolbeck. „Das ist enorm.“
Es gibt viel zu tun: Bensmann nannte etwa den Parkplatzstreit in Gremmendorf und die Suche nach weiteren Investoren im York-Quartier. Er sprach Herausforderungen für Schulen, Kitas und Sozialeinrichtungen an. „Auch müssen wir den Auszug der ZUE 2027 im Auge behalten und entsprechend begleiten.“

In Angelmodde-West seien Politik und Verwaltung aufgefordert, den Clemens-August-Platz im Blick zu haben. Der Platz habe mehr Potential. Das ehemalige Nahversorgungszentrum führt seit der Schlecker-Insolvenz eher ein Schattendasein.

Stadtmarketing-Leiterin Bernadette Spinnen spricht vom „Ehrenamt“

Gastrednerin Bernadette Spinnen, die zwölf Jahre das Kulturamt der Stadt Münster geleitet hat und heute mit den Aufgaben des Stadtmarketings betraut ist, erhielt an einer Stelle ihrer Rede spontanen Applaus im Saal.

Es ging um das Thema „Ehrenamt“, und Spinnen gelang es, einen spannenden Aspekt herauszuarbeiten: „Jeder Mensch, der glaubt, dass er etwas verändern kann, ist für uns als Demokratie überlebenswichtig.“ Menschen, die dies nicht mehr glauben, würden dagegen schnell zu einem Problem für das Gemeinwesen.
Vereine seien außerdem ein Lernort für demokratische Tugenden. „Es gibt dort keinen König, Vereine organisieren sich selbst.“ Die Aufgabe des Stadtmarketings und der Stadtverwaltung sei es auch deswegen, das Wirken der Vereine möglich zu machen.
„Wir brauchen eine Kultur des Ermöglichens“, so Spinnen. Der neue Zentrenbeirat in Gremmendorf sei diesem Gedanken entsprungen. Im Zentrenbeirat unterstütze ein Profi die Menschen dabei, ihre Anliegen wirksam zu machen.

Podiumsdiskussion der Vereine

In einer anschließenden Podiumsdiskussion kamen die Vereine selbst zu Wort. Bensmann hatte sie eingeladen, gegenüber der Leiterin des Stadtmarketings auch Wünsche zu formulieren, die Spinnen als „Hausaufgaben“ mitnehmen könne. Nicht alle Vereine machten das ausdrücklich. Für den Bürgerschützen- und Heimat-Verein Angelmodde charakterisierte Christoph Balke dessen Veranstaltungen als Gelegenheiten zum Treffen. Alfons Bußkamp sprach für den AWO-Ortsverein Wolbeck über den geplanten Umzug in das Lasthaus im Ortskern – 2026 – und lobte die gute Partnerschaft mit dem Inhaber Plenter und dem Sozialamt der Stadt Münster. Der SC Gremmendorf erinnerte an seine Kapazitäts-Probleme, man habe einen Aufnahme-Stopp. Es fehle ein neuer Kunstrasenplatz. Im Mädchenfußball sei man der größte Verein. Der VfL Wolbeck ist der größte Fußballverein im Süden Münsters.
Die Karnevalsgesellschaft ZiBoMo, vertreten von ihrem Präsidenten Torsten Laumann, thematisierte das schnelle Wachstum Wolbecks: „Die Grundschule Wolbeck-Nord hat nicht einmal einen richtigen Namen und wir planen schon die nächste Grundschule. Das ist auch für uns als Verein schwer, da mitzukommen“, so Vereinspräsident Torsten Laumann. Er bezog sich auf den Kinder-Karneval der Schulen – da kommen jetzt schon 600 Kinder an zwei Stand- und Start-Orten zusammen.

Zur Person: Peter Bensmann

Peter Bensmann ist seit 2020 ehrenamtlicher Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Münster-Südost. Beruflich war er bis 2023 als Director Sales Specialty bei AON tätig. Er lebt in Gremmendorf und hat zwei erwachsene Söhne.

Rat der Stadt Münster

In seiner Funktion als Bezirksbürgermeister leitet Peter Bensmann die Sitzungen der Bezirksvertretung Münster-Südost, lädt zu diesen ein und moderiert Bürgeranhörungen. Er repräsentiert und vertritt die Bezirksvertretung gegenüber dem Rat, dem Oberbürgermeister und der Bürgerschaft im Stadtbezirk.

Stadt Münster

Ein Beispiel für sein Engagement ist die jährliche Auszeichnung für ehrenamtlich engagierte Personen, Vereine und Institutionen im Stadtbezirk Münster-Südost. Zusammen mit den Gewerbevereinen Gremmendorf Angelmodde und Wolbeck organisiert er einen Gala-Empfang, um diese Ehrenamtlichen zu würdigen. Die Veranstaltung erfreut sich großer Resonanz und zeigt die Wertschätzung für das Ehrenamt in der Region.

gewerbeverein-gremmendorf-angelmodde.de

Durch sein Engagement fördert Bensmann das Ehrenamt und das Gemeinschaftsgefühl in Münster-Südost.

Bis 2014 war Bensmann Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung Münster-Südost. Bis zur Kommunalwahl 2020 bekleidete er dananch keine Ämter dort mehr.

Post
Filter