Damen feiern Künstler und sich selbst
Münster-Wolbeck -agh-. Bei der Zickensitzung gehört den Damen nicht nur der Saal, das ist eigentlich weithin bekannt, aber nicht überall. So wurde die Bühne diesmal nicht nur wiederholt von Konfetti geräumt, sondern zu später Stunde von den Hauptdarstellerinnen, und es stand fortan immer ein Zerberus an der Treppe, um mit schnellem, zartem Druck weitere Auftritte zu vereiteln. Obwohl die Künstler doch Platz hatten.
Alles lief friedlich, eben dynamisch, fröhlich, ausgelassen. So hatte das Zelt schon das Tanzcorps Agrippina Colonia empfangen, das sich gleich „zu Hause“ fühlte, wie einer der Männer sagte, „ganz tolle Stimmung“. Die Rot-Weißen wiegten sich lange vor ihrem Auftritt im Takt, taten es den Frauen nach. Erfreut waren sie auch über die Freiheit in Höhe und Breite – die finden sie nicht überall, hier schon. Zur Bühne ging es zweistöckig, die Damen hatten die Vogelperspektive, auf der Bühne konnte man nicht nur die Beine zackig schmeißen, sondern auch die vogelleichten Damen hoch und quer fliegen lassen. Die ZiBoMo hat dergleichen nicht zum ersten Mal gebucht – die Begeisterung gab dem Vorstand recht und hielt die Stimmung hoch.
Gut so, denn schon die Eigengewächse hatten für „Aha“ und „Oh“ und heitere Begeisterung gesorgt. So musste der Hippenmajor Leistung in seinen Hobbys beweisen, erst mit Darts, dann beim Ball-Hochhalten. Da hatte einer seiner Adjutanten in den hauseigenen Leistungskader gegriffen und so konnte der Hippenmajor bestenfalls im Zählen mithalten. Da ging das Zelt steil. Wie auch im Applaus für seine Tanzsportgruppen, die in ihren Schautänzen wieder je eine Geschichte zu erzählen wussten, die Teens, die Little Sunshines und Blau-Gelb.
An weiteren Premieren mangelte es nicht. Da marschierte das Remake der britischen Militärkapelle recht original-militärisch rauf und rum, fiel dann ins Ausgelassene. Der Jubel war wie das Staunen auch beim Auftritt der XXL-fen groß – die XXL-fen hatten tief in ihre Wunderkiste mit Choreo und Technik gegriffen. Schlager-Sound mit Trompete? Bruce Kapusta kam gut an. Vom Stadtprinzen gab es Lob, vom Quartett „Beats & Noises“ auch Aufträge für diffizile Klatsch-Rhythmen – die Künstler waren angetan von der Leistung im Saal.
Pausen zum Tanzen gab es einige. Die immer noch beträchtliche Energie beim Auftritt des Sänger-Duos „Zeitflug“ ließ da schon staunen – aber es sind ja nicht irgendwelche Frauen, sondern Engel und gehörnte Teufel, mit zarten Flügeln oder Lederjacken-mäßig wie „Los Zickos“, mit Aladins Wunderlampe.