Geschichte Hiltrups – Überblick
Hiltrup ist der größte Stadtteil von Münster mit über 25.000 Einwohnern und hat eine lange Geschichte, die bis in die Zeit um Christi Geburt zurückreicht.
Frühe Geschichte
Die ersten Bewohner des Gebiets waren Germanen vom Stamm der Brukterer[2]. Der Name „Hiltrup“ leitet sich von seiner Lage auf einer leichten Bodenerhebung ab – „Hil“ bedeutet Erhebung und „trup“ steht für Dorf oder Ansammlung von Behausungen[2].
Eine richtige Siedlung entstand um 1160/80 mit dem Bau der ersten Kirche St. Clemens. Die Alte Clemenskirche gehört zu den ältesten steinernen Kirchenbauten im Münsterland und wurde vermutlich vom Bischof von Münster gestiftet[4]. Der Name „Hiltrup“ wurde erstmals etwa 70 Jahre später urkundlich erwähnt[2].
Mittelalter und frühe Neuzeit
1679 und 1784 fanden in Hiltrup feierliche Begrüßungen für neue Fürstbischöfe statt[1].
19. Jahrhundert
1803 wurde Hiltrup preußisch. Zwischen 1810 und 1813, während der napoleonischen Zeit, verlief die Grenze zwischen dem französischen Kaiserreich und dem Großherzogtum Berg durch Hiltrup[2].
Ein wichtiger Wendepunkt war die Eröffnung der Eisenbahnlinie Münster-Hamm 1848. Die erste Bahnstation für Hiltrup hieß „Dieke Wief“ (Dickes Weib) und lag in der Heide[1]. 1862 erwarb August Bernhard Schencking das Gut Hülsebrock und machte es zu einer landwirtschaftlichen Musterwirtschaft[1].
Industrialisierung und Wachstum
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Dortmund-Ems-Kanal gebaut, was Hiltrups wirtschaftliche Bedeutung weiter steigerte. Um 1900 hatte der Ort bereits rund 1.000 Einwohner[2].
1904 nahmen die Glasurit Farbenwerke ihre Produktion auf, heute ein Teil von BASF Coatings und größter industrieller Arbeitgeber Münsters[2]. Auch die Hiltruper Sandvorkommen wurden ab 1901 für Infrastrukturprojekte genutzt[3].
20. Jahrhundert bis heute
Im Ersten Weltkrieg gab es in Hiltrup ein Kriegsgefangenenlager mit über 8000 Insassen[3].
Die neue St. Clemens-Kirche wurde 1913 eingeweiht, als Hiltrup etwa 2.000 Einwohner hatte[3].
Erst 1975 wurde Hiltrup im Rahmen der kommunalen Neugliederung als Stadtteil nach Münster eingemeindet[2]. Heute ist Hiltrup ein beliebter Wohnort, besonders für Familien, mit guter Infrastruktur, vielen Schulen und einem aktiven Stadtteilleben[2].
Citations:
[1] https://hiltrup.eu/geschichte/dorf-hiltrup mit reichem Material an historischen Karten.
[2] https://web.muenster.de/stadtteile_hiltrup_info.html
[3] https://hiltrup.eu/geschichte/industrialisierung-und-aufschwung-in-hiltrup
[4] https://rundgang.muenster-hiltrup.de
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnster-Hiltrup
[6] https://www.wiki.muenster.org/index.php/Hiltrup
[7] https://www.sankt-clemens-hiltrup.de/fileadmin/user_upload/pfarrei/Rat-Hilfe/HiltrupGeschichte.pdf
[8] https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/ku.php?ID=3207&tab=lit