St. Clemens Hiltrup
Eine Fotostrecke von Andreas Hasenkamp
St. Clemens liegt im Zentrum von Hiltrup an der Kreuzung Hohe Geest/Marktallee. Ende des 19. Jahrhunderts reicht der Platz in der alten Dorfkirche nicht mehr aus, da die Bevölkerung zunimmt. So wird der Bau von St. Clemens beschlossen.
Die große, neuromanische Kirche St. Clemens wurde 1913 von Johannes Poggenburg eingeweiht. Die Reliquien des heiligen Clemens und Statuen Marias und des Heiligen Clemens wurden von der alten zur neuen Clemenskirche überführt.
St. Clemens ist architektonisch außergewöhnlich. Die meisten der um diese Zeit neu gebauten Kirchen wurden nach gotischen Vorbildern mit gewaltigem Turm, manchmal auch noch mit romanischen Zügen, gebaut. Der Architekt von St. Clemens fühlte sich zwar auch dem Alten verpflichtet und plante stets mit streng wissenschaftlicher Prüfung, probierte aber auch gern Neues und liebte den Stilmix. So zeigen seine Bauten auch detailliert geplante Elemente des Jugendstils. St. Clemens ist eine dreischiffige Basilika, die nicht, wie bei den Kirchen allgemein üblich, geostet ist, sondern deren Chorapsis nach Norden zeigt. Das steile Satteldach wird von zwei mächtigen quadratischen Chorflankentürmen überragt. Die 44,5 Meter hohen Türme werden gekrönt von leicht abgewalmten Mansardendächern mit kleinen spitzförmigen Dachfenstern. Dreifache Arkaden an jeder Seite lassen den Glockenklang weit ins Land erschallen. Die Art der Verzierung und die Linie der Türdächer zeigen Jugendstilelemente wie auch die Giebelseiten. Die Rundbogenfenster des Langhauses (38 Meter lang, 19 Meter breit) sind neuromanisch inspiriert und mit einer Klötzchenfries-Rahmung verziert. Die Eingangsseite zeigt klar die klassische dreischiffige Basilika, bei der die Seitenschiffe halb so hoch sind wie das Hauptschiff. Die Säulen zu beiden Seiten der Umrahmung des Haupteinganges lassen antike Vorbilder erahnen, sind aber wie das große Fenster über dem Eingangsgiebel eher modern gestaltet. Das Hauptportal wurde schon erneuert, aber die Seiteneingangstüren zeigen noch die ursprüngliche Gestaltung mit fein geschmiedeten Ranken.
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird der Altarraum modernisiert. Links befindet sich der Tabernakel, rechts der Taufbrunnen. Die Madonna am Eingang stammt vom Marienaltar, und Statuen des heiligen Clemens und der heiligen Anna schmücken die Kirche.
2007 erhält St. Clemens eine neue Orgel. Die Glocken wurden mehrfach erneuert, nachdem sie im Krieg eingeschmolzen worden waren. Auch der Kirchbau wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges beschädigt: am 9. Mai und 30. September 1944 durch einen Fliegerangriff und am 2. April 1945 durch Artilleriebeschuss. Trotz der Beschädigungen blieb der Bau bestehen.Die Kirche dient seit über 100 Jahren als Ort des Gebets und der Gemeinschaft.
Quellen:
https://www.sankt-clemens-hiltrup.de/kirchen-einrichtungen/kirchen, Abschnitte 1 und 2.