14.06.2025

In Fußstapfen der Tochter zum Schützenkönig

Tobias Bernzen obsiegt beim Vogelschießen des Bürgerschützen- und Heimatvereins

Münster-Angelmodde -agh-. Der Regen traf das Angelmodder Schützenfest nicht. Aber auf der Wiese pitschte es an vielen Ecken. Beim Luftgewehrschießen, wo vermeldet wurde, die Mädchen hätten sich als treffsicherer erwiesen, beim Kinderschießen mit Druckluft und Weinkorken. Dirk Borgert betreute es wieder und konnte eine konstante Beteiligung von etwa 40 Kindern melden – Königin ist Marit Elbing. Die Jungschützen hatten auf höhere Distanz zu treffen: Den Apfel holte Marvin Ruppel, das Szepter Leo Hertiger, die Krone Daniel Ronnewicz, die Flügel Oliver Hölscher und Enno Burkötter. Den letzten Treffer landete Hertiger.

Schnell hievte man den Vogel für die Altschützen hoch. Zwischen Festzelt, Gastro und Kinder-Belustigung traf man sich, lauschte der Live-Musik. Beim Antreten war auch das Offizierscorps der Wolbecker Bruderschaft vertreten, kfd und Provinzler, Hubert Meyer von den Hubertusschützen zählte sogar „70 Leute“ im Gefolge zu Ehren des Nachbar-Vereins. Zugegen war anlässlich des 75. Jubiläums auch der Löschzug Angelmodde. Am Tag des Vogelschießens konnte Präsident Christoph Balke sich über den Beitritt von zwei oder drei Frauen freuen.

91 Personen traten bei den Altschützen an – rekordverdächtig. Auch acht Frauen beteiligten sich. Die Krone holte Stefan Dustmann, den Apfel Sven Rohlmann, das Szepter Kai Nolting, den linken Flügel Rainer Meng, den rechten Hilger Schmedding. Dass der Vogel kopfüber hing, dafür sorgte um 19.15 Uhr Tobias Bernzen. Er hatte ein Ziel.

Wegbegleiter beim Bearbeiten des Restvogels oder seiner näheren strategischen Umgebung waren die Schützen Ralf Goddemeier, Niklas Rebholz, Jörg Teupe und Ralf König, zweifacher König des Bürgerschützen- und Heimatvereins. Bernzen hatte seine Absicht bekundet, allein schießen wolle er aber nicht. Bernzen ist sonst auch selbst eifriger Schütze bis kurz vor dem Vogel-Fall. So bestens organisiert, traf und traf er, nur der Vogel kannte seine Aufgabe nicht, das Kleinkaliber versagte: „Er will einfach nicht“, rief Berzen ein ums andere Mal, mit wachsender Sorge oder auch Verzweiflung. Längst waren an den Absperrungen etwa zwei Dutzend Kinder in Lauerstellung, bereit, sich auf den letzten Teil des Holzvogels zu stürzen. Geduld war gefragt.

Man wechselte die Technik, ein anderes Kanonenrohr sah sich eingespannt. Dem ersten Donnerhall folgte Jubel, der Vogel fiel und Bernzens Töchter ihm um den Hals. Unter ihnen die Kinderschützenkönigin 2024, Marie-Luise Silvia Bernzen.

Der Samstag sieht nach der Abendmesse in St. Agatha die Proklamation vor diesmal besonders vielen Gästen. Ein Gastverein hat dafür eine kurze Rede anlässlich des Jubiläums abgesprochen.

Das nächste Schützenfest ist das Kinderschützenfest der Angelmodder Hubertusschützen, es folgt am Wochenende nach Pfingsten das Schützenfest der St. Achatius-Nikolai-Bruderschaft 2025.