In Münster-Wolbeck versammelten sich am 22.5.2024 über zwanzig Interessierte und namhafte Experten, um beim Abendformat „Wolbeck fragt“ die Potenziale von KI und maschinellem Lernen zu diskutieren. Wirtschaftler und politische Akteure stellten praxisnahe Beispiele vor – von KI-gestützter Fehlererkennung in Maschinen bis hin zur Optimierung von Lieferketten – und betonten, dass digitale Innovation stets mit klar definierten menschlichen Zielen einhergehen muss. Die lebhafte Debatte zeigte, wie eng technologische Fortschritte und menschliche Weitsicht verknüpft sind, um zukunftsfähige Lösungen zu schaffen.
Münster-Wolbeck -agh-. Als es beim „Wolbeck fragt“ am Mittwochabend um KI bzw. Maschinelles Lernen ging, kamen Interessierte nicht nur aus Wolbeck, und die Referenten auch. Rainer Wagner vom Ortsverein Wolbeck der SPD begrüßte im Achatius-Haus gleich zwei aus der Wirtschaft, den Kopf des große Unternehmen in Fragen der Digitalisierung beratenden Unternehmens Noventum, Uwe Rotermund, aus dem Classical Service Center in Wolbeck, und Klaas Moltrecht, Referent für Innovation und Digitalisierung der IHK Nord-Westfalen. Die über zwanzig Gäste in die Thematik einzuführen übernahm René Röspel, ehemaliger Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion zu KI und maßgeblich beteiligt an der Enquete-Kommission zum Thema von 2018 bis 2020.
Moltrecht sieht Nutzen etwa in der KI-basierten Datenverarbeitung zur Erkennung bevorstehender Probleme mit einer Maschine oder bei KI-gestützten Bedarfsvorhersagen zur Optimierung von Lieferketten, auch in der Medizin. Dabei müsse man nicht immer Probleme mit Datenschutz haben. Ein Unternehmen aus Münster produziert Feldroboter, die helfen, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren.
Rotermund führte das Beispiel von Rechtsanwaltsgehilfen an. Deren Arbeit an Vertragstexten werde wegen KI weitgehend wegfallen – sie könnten und müssten dann andere Dinge tun.
„Maschine hat keine Ziele“
Eines könne das Maschinelle Lernen nicht, betonte Röspel: Ziele setzen. „Eine Maschine hat keine Ziele.“ Ohne Ziele gehe es aber nicht, diese würden bestimmt von Menschen mit Interessen. Wie folgenreich die Vorgabe von Zielen und Werten für die Auswirkungen des Computer-Einsatzes auf Menschen und ihre Freiheit ist, verdeutlichte er am Beispiel der Abschätzung der Rückfall-Wahrscheinlichkeit von Verurteilten.
Rotermund sagte: Vieles sei eine Frage des Gesprächs zwischen Menschen, um gemeinsame Ziele zu finden und sich dafür einzusetzen. KI trete ergänzend hinzu. Digitalisierung betreibe sein Unternehmen „mit den Menschen“. „Mit Freude an der Arbeit kommen gute Ergebnisse, das wird auch mit KI so bleiben.“ Dank KI können man in Probleme auf höherem Niveau einsteigen.
KI beschäftigt Wolbecker Publikum
Rege kamen Fragen aus dem Publikum, etwa zu der Frage, was KI für die Aufgaben von Betriebsräten bedeute. Eine Berufsschullehrerin brachte die Frage auf, wie Menschen für den Einsatz von KI ausgebildet würden. Sandra Beer, Ratsfrau, beschäftigte die Wettbewerbsfähigkeit. Ganz normale Unternehmen dürften nicht abgehängt werden.
Nach zwei Stunden intensiven Austauschs über Künstliche Intelligenz (KI) bekannte Wagner, nun eher „ein digitaler Optimist“ zu sein.