Finissage und Aktion im Begegnungszentrum 37 Grad
Münster-Hiltrup -agh-. An den Wänden im Haus 37 Grad hängen ihre Werke, einige boten sie am Sonntag in einer Auktion an: Kinder mit besonderem Talent und Engagement im Malen kamen dazu mit ihrer Lehrerin Olga-Maria Klassen zusammen, dazu viele Verwandte.
Klassen hat Malerei studiert in Russland und in Münster an der Kunstakademie, ist dazu Kunstpädagogin. Viele ihrer noch jungen Schüler sind schon seit Jahren in ihren Kursen dabei, die u.a. im Mühlenhof stattfinden. Dort finden sich zahlreiche Motive und ein geschützter Raum, in dem sie auch willkommen sind, freut sich Klassen.
Ein anderer Kurs läuft für jüngere Kinder montags im „Begegnungszentrum 37 Grad“. Klassen überreichte am Sonntag Urkunden, dann ging es zur Auktion mit Werken von neun ihrer 28 Schüler. Luc Mitschker, selbst einer der jungen Maler, pries beredt die Werke an und konnte mehrfach den Auktions-Hammer zum dritten Mal schwingen – verkauft.
Mit im Angebot war ein Werk einer ehemaligen Schülerin von Klassen – sie studiert jetzt in Leipzig Kunstgeschichte. Noch in Münster dabei Carlotta Schmitz, 16, aus Hiltrup, eine der langjährigen Schülerinnen von Klassen. Lange im Rahmen des Unterrichts an Samstagvormittagen bei der VHS. Die habe die Zusammenarbeit mit dem Unterricht für Kinder jedoch unlängst beendet, so Klassen. Nun nimmt Schmitz bei ihr Einzelunterricht. Gern will Klassen das Angebot für Jugendliche im 37 Grad ausbauen. Ihr eigentlicher Traum ist aber eine Kunstschule für begabte Kinder. Das gebe es in anderen Ländern, Bulgarien, Russland, gab es in der DDR. Hier fördere man begabte Kinder nicht so sehr, bedauert sie. Seit sechs Jahren betreibt sie die Kurse im Mühlenhof ehrenamtlich, der Zeitaufwand sei erheblich. Förder-Anträge seien abgelehnt worden.
Für Schmitz gehört das Malen zu ihrem Leben. Mit dem Bleistift, mit Studien zu den Muskeln, die das Gesicht formen – Klassen liefert die Grundlagen, sagt von sich selbst, sie studiere immer noch Komposition. Schmitz ging weiter zum Aquarell, arbeitet an Portraits. Die Arbeit an Tablett oder sonstiger Technik schätzt sie nicht; „KI ist sehr wenig kreativ“. Malen ist für sie auch „handyfreie Zeit“, sie konzentriere sich dann auf die Kunst“. Und viele Bekannte und Freunde fragten auch danach.
() Ernsthafte Kunst aus ganz jungen Händen ist weniger gewohnt, gibt es aber: Aus langjährigen Kursen ging eine weitere Ausstellung mit Auktion hervor. Foto: agh.