Münster-Hiltrup -agh-. Ein Gemälde in Öl erschüttert die Freundschaft der drei, an sich harmlose Fragen lassen Persönliches hervorbrechen und das wird den Freunden ins Gesicht geschmettert – zerbricht da etwas Langjähriges, wenn es Vorwürfe hagelt, Kritik an den Charakter geht? Der Gemälde -Kauf setzt eine Dynamik in Gang, die Volten schlägt und unerwartete Wendungen nimmt. Drama und Komik reißen auch die Zuschauer mit im Theaterstück „Kunst“, das am kommenden Dienstag und Mittwoch im Kulturbahnhof Hiltrup zu sehen ist (jeweils um 19.30 Uhr).
Das Theaterstück „Kunst“ kommt aus dem Französischen, man kann es sich in 40 verschiedenen Sprachen anschauen, aktuell läuft es auch in Berlin beim „Berliner Ensemble“. Die Autorin Yasmina Reza, auch bekannt über ihr Stück: „Der Gott des Gemetzels“, gilt als eine der weltweit meistgespielten zeitgenössischen Dramatikerinnen.
Was für ein Bild! Ein paar weiße Streifen auf weißem Grund – für 200.000 Francs! Für Serge ist es ein Meisterwerk. Für seinen Freund Marc ist es eine Zumutung. Und Yvan? Der schwankt wie eine Windfahne zwischen den beiden, bis das nicht mehr geht. Reza hat einen modernen Klassiker geschaffen: scharfzüngig, klug und mit einer Prise Wahnsinn gewürzt.
Mit der Komödie „Kunst“ von Yasmina Reza bringt das Theater im Kulturbahnhof ein Stück auf die Bühne, das nicht nur international gefeiert wurde – u.a. mit dem Tony Award und dem Molière ausgezeichnet – sondern auch tief in die Psyche der Freundschaft bohrt.
Was wie ein harmloser Streit über ein fragwürdiges Kunstwerk beginnt, wird rasch zur schonungslosen Offenlegung alter Kränkungen, verletzter Eitelkeiten und der Frage, was echte Freundschaft eigentlich aushält.
Die Regie hat Dr. Enrico Otto, die drei Freunde sind seine Schauspiel-Studenten aus Studienzeiten am Theaterlabor der Universität Münster. Schon mehrfach haben sie es aufgeführt. Das Stück mache ihnen Freude, erklärt Christoph Spielmann, und Jörn Köster und Philipp Ronstedt sehen es auch so. Den Bühnenraum gestaltet Annegret Evers-Wulff.