Staunende Augen bei Veranstaltung mit Singen und Bewegung für die ganze Familie
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Münster-Wolbeck. Da staunen viele Augen beim dritten Lambertussingen auf dem Gelände der Grundschule Wolbeck-Nord. Kinderaugen, weil da einer mit Hut und Holzschuhen sprich, um die grün geschmückte Pyramide mit den Laternen schreitet, immer im Kreis, Das Lied spricht von einem Kind, der „Buer“ zieht einen ausgewachsenen Mann aus den Reihen um die Laternen, der dann von seinem gerade erst gehfähigen Sohn begleitet wird, die Spannung steigt, wer da noch ausgewählt wird. Überrascht, sofort bereit, ist die nächste, zum Schluss gibt es als „Pottlecker“ noch einen äußerst ausgewachsenen Mann. Da gucken alle, was passiert, dass die Kinder den Buern dann „schubsen“ sollen, überrascht. Zum Schluss von „O Bur wat kost Dien Hei?“, Höhepunkt des Lambertussingens, gibt es Süßes.
Brauchtum aus dem Münsterland
Überrascht waren viele auch vom sportlichen Mitmach-Faktor bei „Laurentia, liebe Laurentia mein“, aber nicht nur die meisten Kinder gingen emsig in die Knie, auch viele Erwachsene. Das bemerkt staunend und mit Freude ein Gast aus St. Mauritz, Heiner Kerkau. Er gratuliert Andreas Schwegmann zum Gelingen der Veranstaltung. Breite Beteiligung , gutes Mitmachen, die Übertragung per Lautsprecher lässt sich verbessern. Es kennten doch viele die Lieder, Wer die Lieder nicht kennt, finde eben über die Refrains herein. Besonders geeignet: „Dumme Liese, hole Wasser“. Früher war das Lambertussingen, ein münsterländischer Brauch, sehr verbreitet, sagt Kerkau, und denkt an die Margarethenschule und Klein-Muffi in den 60ern. Da warteten die Kinder hinter den Fenstern, bis Kinder herumliefen und sangen: „Kinder, kommt runter, Lambertus ist munter“.
Aktion von Förderverein der Grundschule-Nord und Heimatverein Wolbeck
Das war an diesem Mittwochabend anders, man war schon da. Der Förderverein der Grundschule-Nord hatte sich 2021 auf Anfrage des Heimatvereins zum Mitmachen bereit erklärt. Eingeladen hatte man in allen Kitas und beiden Grundschulen. Vor dem Singen gab es ein Grillen mit Getränken auf dem Schulhof. Bis dann eine stolze Schar aus dem Heimatverein loszog, singend zum Grill durch die Menge schritt und Kindern sich mit Laternen anschlossen. Die Laternen alle an der Pyramide anzubringen, das dauerte seine Zeit und braucht auch lange Arme, mehrere Generationen, so wie bei der Geschichte mit dem Buern. Klaus Siebeneck filmt und singt gleichzeitig. „So viele hatten wir noch nie“, schätzt er, der schon bei den Veranstaltungen im Park des Drostenhofes dabei war. Als das letzte Lied verklingt, bricht die Dämmerung herein, etliche Laternen bringen ihre LEDs zur Geltung, in Drachen, einem Hamster, einer kunterbunten Fantasiegestalt, einem Fuchs, einer Laterne mit Sternen.
Andreas Schwegmann, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins, blickt schon in die Zukunft. An einem Freitagabend kämen wohl noch mehr Eltern, hofft er. Wer gern bald wieder etwas Plattdeutsch hören möchte, hat die Wahl: Am 25. September heißt es: „De plattdütske Küerkring drepp sick wier“, und zwar um 19 Uhr „in dat Wärtshuus Sültemeyer an de Mönstertraot in Wolbiek.“ am 15. November „Plattdeutsch, besinnlich und heiter“ um 19 uhr im Pfarrheim St. Nikolaus.
() Teils in zwei Reihen zogen Kinder um die von vielen Lampions geschmückte Lambertus-Pyramide. Foto: anh.
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