Pfadfinder nehmen 2024 Tradition wieder auf / Langer Marsch mit Laternen und Fackeln durch die Dunkelheit
Münster-Angelmodde (agh). Die Tradition des Verteilens des Friedenslichts aus Bethlehem über den Paulus-Dom in Münster in die Gemeinden hinein lebte am Samstag wieder auf. Lange saß eine Mutter mit Tochter in der recht dunklen Kirche St. Agatha, in Erwartung des Friedenslichts aus Bethlehem, zu Fuß vom Dom nach einer Andacht durchs Dunkel bis nach Angelmodde-Dorf getragen. Dann waren die Pfadfinder da, nach etwa zwei Stunden Fußmarsch, und zündeten eine Kerze in St. Agatha mit ihrem Licht an.
Die Aktion ist ein Wiederaufleben einer Tradition der Pfadfinder des Stammes Don Bosco aus Wolbeck. „Während Corona ist das eingeschlafen“, sagt Frederike Vogelpohl; 2022 gab es eine verkürzte Version. Jetzt waren neben Pfadfinderleitern auch Jüngere dabei, dazu der „Materialwart“ und eine Mutter. Der Gang sei für alle offen, sagt Pia Rückl an der Seite ihres Bruders Felix.
Ein Foto mit den Adventskerzen im Rücken, der noch leeren Krippe zur Linken: Die Pfadfinder blicken auf das mitgebrachte und das in St. Agatha hinterlassene Licht.
Draußen stehen „Ochs und Esel“ im Dunkel an der Kirchenmauer, über ihnen leuchten die Kirchenfenster, gelegentlich hellen Scheinwerfer des Straßenverkehrs Ochs und Esel auf und projizieren über ihnen riesenhaft den Schatten des großen, dezent beleuchteten Tannenbaums.
Nieselregen setzt ein, als die Kerzen- und Fackelträger sich vor der Kirchentür aufstellen, es soll nach Wolbeck gehen, in die Antoniuskapelle und auch in St. Nikolaus soll das Licht aus Bethlehem symbolisch den Weihnachtsfrieden in die Gemeinden bringen. Die Gruppe ist jetzt etwa doppelt so groß – die Pfadfinder hatten eingeladen, sich in Angelmodde für die letzten Wegstrecken anzuschließen, gern auch mit einer Laterne. Mit Fackeln zieht die Schar ins Dunkle. In den nächsten Tagen können sich Gläubige dann auch dort das Licht per Laterne nach Hause holen.
Monika Pohl löscht in St. Agatha die Lichter, die Küsterin hat das Licht aus Bethlehem sicher bewahrt. Früher seien die Pfadfinder sonntags gekommen, in den Gottesdienst hinein. Das sei schön gewesen.
() Pfadfinder hinter dem Friedenslicht aus dem Dom zu Münster in St. Agatha – kurz vor dem letzten Stück des Weges. Foto: A. Hasenkamp.