Niederdeutsche Heimatbühne präsentiert 2024 Lustspiel „ums Golfen und Immobilien“
Münster (agh). Die Situationen in ihrem niederdeutschen Theaterstück gefallen den Darstellern so sehr, dass sie es zum zweiten Mal spielen. Die Niederdeutsche Heimatbühne der KG Pängelanton probt auf Hochtouren im Infopunkt von conVoy im York-Quartier. Da gastiert die Truppe seit 2023, ist froh darüber und freut sich doch, wie Detlev Simon sagt, wenn eines Tages das Bürgerhaus fertig wird. Der Himmel ist dramatisch rot, als Simon am Donnerstagabend von der Eingangstür auf den Weg zur Kita am Wiegandweg blickt. Dort wird für die zehn Aufführungen der Bauzaun beiseite geräumt und der Weg ausgeschildert.
Auch Inspizient Elmar Schoppmeier ist wieder da. In den letzten zwei Wochen vor der Premiere wird täglich geprobt. Im Juni gab man die Texte aus, im Pängelanton-Museum wurde gelesen und auswendig gelernt. Die Bühne fand Platz bei conVoy. Ohne dessen Geschäftsführer Stephan Aumann wäre das nicht so gut gelaufen, meint Simon. Nicht nur das Theater hat Platznot.
Das Lustspiel heißt „Fingers wäg van Erna Zeck“, dreht sich ums Golfen und Immobilien, passt zum Baustellen-Ambiente im York-Quartier. Verfasst hat es Herbert Hollitzer, ins münsterländische Platt übertragen haben es Hans-Harald Stokkelaar und Ingrid Puckelwaldt.
Wem der Titel bekannt vorkommt: 2011 hatten sie es erstmals auf die Bühne gebracht – und es gefalle ihnen immer noch so, dass sie wieder zugriffen: „Es war ein so großer Erfolg“, sagt Simon. Unter den „Lüe, de metspiellt“, sind noch zwei von damals, Simon und Gaby Schniggendiller als Rentnerin Erna Zeck. Die findet Unterstützung bei Ulla Isfort und Simon sowie Rosi Jolink, fiese Gegner in Günther Richter und Christoph Hohneiker. So wird „Iwan dem Schrecklichen“ ein ebensolches Ende zuteil, auch um den sehbeeinträchtigten Wellensittich Hansi muss man bangen. Mit ihnen zusammen um das traute Heim von Erna. Die Charaktere, sie sind alle „unwies“.
Gestützt wird die Truppe von den Souffleusen Birgit Münzer und Maria Haupt, maskiert von Irmgard Teupe, fürs Technische sorgt Ralf Albert.
Auch an diesem Ort prangt das Schild „Niederdeutsche Heimatbühne“ über allem. Einst spielte man bis zu dessen Abriss in den 80er Jahren im Saal von Münnich, dann bei Heuckmann, dann im Pfarrheim von St. Ida. Das erste von vier Jahren Zwangs-Pause war Raummangel geschuldet, dann kam Corona.
Den neuen Spielort hätten die Gremmendorfer 2023 gut angenommen. Vor Platt müsse man keine Angst haben, so Simon, „die entscheidenden Stellen, die bekommt man mit“.
Über die Aufführungs-Zeiten informiert ein Faltblatt. Mit der ersten öffentlichen Aufführung geht es los am Samstag, dem 2.11 um 19 Uhr, die letzte beginnt am 30.11. um 15 Uhr. Karten gibt es im Friedenskrug und bei TV-Holthaus.