Vortrag im Treffpunkt Waldsiedlung führt Gäste in muslimischen Brauch ein / Teil des Projekts „Vielfalt zeigen, aktiv teilhaben Münster“
Münster-Angelmodde. Auch wenn viele damit nicht gerechnet hatten, wohl wegen des Wetters: Am Mittwoch gab es ein Fest und auch Geschenke, „ähnlich wie Weihnachten“. Im Treffpunkt Waldsiedlung feierte man das muslimische Opferfest.
Unterstützt hat auch diese Veranstaltung über das Projekt „Vielfalt zeigen, aktiv teilhaben Münster“. Dabei kooperieren der ASB Münsterland und der Verein für kulturelle und gesellschaftliche Zusammenarbeit“, gefördert von der Stadt Münster. Der Verein kooperiert mit dem Treffpunkt seit 2022, so Rokhshana Khorosh. Sie kann daher einige Stunden in der Woche im TW aktiv sein und erklärt an diesem Mittwoch etwa dreißig Gästen, was es mit dem „Opferfest“ auf sich hat. Das gehe auf Abraham zurück, der seinen Sohn Ismael bzw. Isaak opfern sollte, dem aber rechtzeitig ein Engel aufzuhören befahl. Geopfert wurde ein Widder. Ganz ähnlich sei die Erzählung in den drei abrahamitischen Religionen, in der Tora, der Bibel und dem Koran, erzählt Khorosh und zeigt Bilder aller drei heiligen Bücher. In diesem Jahr fiel das Opferfest auf den 17. Juni, aber da feierte man in den Familien, heute gemeinsam, so Khorosh. Das Opferfest sei „so ähnlich wie Weihnachten“.
Unter den Gästen, vor allem Frauen und viele aufmerksame Kinder, sind Gäste aus dem Aasee-Viertel, auch ein Ehepaar aus Kinderhaus, er ehemaliger Taxi-Unternehmer, jenseits der 80, eingeladen von ihren Nachbarn, einer fünfköpfigen Familie aus Afghanistan. Die hatten zuvor fünf Jahre in Tokyo gelebt, der Vater arbeitet an der Universität Münster.
Nun warten auch diese auf den Teil des Fests, wo Nanor Bedross die Geschenke verteilt, die ganz schlicht in Packpapier gehüllt sind. Das Mitglied des Vorstands des Treffpunkts Waldsiedlung hat sie ausgesucht und verteilt gezielt.
Dann geht es ans Essen – wo viel zu entdecken ist, nicht nur Süßes, auch Gebratenes oder Salat, zum Beispiel Fatush aus Syrien, oder gefüllter Blätterteig mit Kartoffeln und Porree drin und Sesam sowie Schwarzkümmel darauf. Oder gerollte Weinblätter mit Hack und Reis darin. Die sind dünn. „Meine Schwester macht sie noch dünner, aber das dauert Stunden.“ Zubereitet haben es Frauen, meist Mitglieder des Vereins, aus Ländern wie Afghanistan, dem Iran, Marokko, Syrien und der Türkei.
() Das Teilen gehört zum Opferfest, auch Geschenke für die Kinder wie hier im Treffpunkt Waldsiedlung. Foto: anh.
https://www.mdr.de/religion/religion/islamisches-opferfest-zwanzigvierundzwanzig-datum-bedeutung-regeln-braeuche-arbeitsfrei-106.html
Der erste Tag des Opferfestes wurde / wird an folgenden Daten gefeiert:
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• 2023: 28. Juni
• 2024: 17. Juni
• 2025: 7. Juni