15.07.2025

St. Achatius-Nikolai-Bruderschaft feiert Schützenfest mit Besuch im Drostenhof

18 neue Mitglieder, darunter ein Mann: Die Bruderschaft verzeichnete im ersten Jahr der Öffnung für Frauen einen Erfolg. A. Hasenkamp.

Münster-Wolbeck -agh-. Sein „Vivat“ auf das gesamte Offizierscorps der St. Achatius-Nikolai-Bruderschaft brachte König Stefan Glanemann mit einem Glas Wasser aus. Die Sonne brannte kräftig am Tag des Vogelschießens.

Vor dem Marsch zum Ehrendenkmal hatte die Bruderschaft fünf Mitbrüder für fünfzigjährige Mitgliedschaft geehrt. Oberst Christian Heimann sprach am Ehrenmal den Frieden als etwas nicht Selbstverständliches an.

Nur historisch zu nennen war das Unter-Die-Fahne-Treten neuer Mitglieder am Samstag. Die waren nicht nur zahlreich – 18 – sondern fast nur weiblich. Margarete Runtenberg, Felix Stückmann, Antonette Glashörster, Anita Greve, Michelle Zirpins, Berit Markfort, Katharina Lohmann, Julia Schwienhorst, Anna Bellmann, Adriane Filges, Laura Denkler Franziska Wiewel, Marie-Christin Telges, Antonia Eilert, Anja Winkelhorst, Laura Steermann, Fabienne Runtenberg und Emilia Hohenkirch. Als alle ihren Treueschwur geleistet hatten mit „Vivat, hoch leben die Könige! Die Herren Scheffer und Alderleute, der alte Mann, das ganze Offizierscorps und die gesamte Achatius-Nikolai-Bruderschaft, sie leben hoch!“, sie vom 1. Scheffer Uli Fischer mit dem Säbel zu Mitgliedern geschlagen, die Fahne zweimal beim Leeren eines Glases über ihre Frisuren hinweggestrichen war, gab es viel Applaus. Die Könige Glanemann und Lukas Aertker   reichten allen Neuen die Hand. Tatsächlich sollte später, nach allen drei Vogelschießen, der Nikolai, der Achatius und der Kinder, zuerst eine weibliche Person gekrönt werden.

2024 hatten die Brüder die Arbeiten zur Aufnahme von Frauen in die auf das 14. Jahrhundert zurückgehende Bruderschaft begonnen, in allen Verästelungen geprüft und gestaltet, 2025 schließlich beschlossen. Was sie nicht in der Hand hatten, taten nun die Frauen: Beitreten. Zwei stehen schon bereit für 2026. Zirpins und die anderen hoffen, dass es noch mehr werden.

Vom Schießen hielten die meisten am Tag ihres Eintritts Abstand, zunächst legte nur eine an, die schon einmal Königin war: Fabienne Runtenberg. Bis man Ämter übernehmen werde, meinte die Gruppe um Zirpins, werde es wohl noch dauern. Ein Amt ist besonders „schwergewichtig“ – Fähnriche bekommen es bislang mit   Schlagfahnen zu tun, die ausbalanciert sind, aber angeblich bis zu 25 Kilogramm schwer.

Die meisten von ihnen kennen Bruderschaft und Schützenfest von Kind auf, so Zirpins. Die Bruderschaft brauche neue Mitglieder und Einnahmen, da wollten sie helfen, und das Schützenfest anders erleben, als Mitglieder. „Es muss sich etwas ändern.“

 Beim Schießen der Achatius gab es diesmal mehrere Kandidaten, ein Quartett rang um den letzten Schuss: Margarete Runtenberg, Antonette Glashörster, Heinrich Suttrup und Martin Grass.

Es wurde Grass, und der ist nun Kaiser – nach 392 Schuss. König der Nikolai ist Johannes Runtenberg – nach 90 Schuss, und Königin der Kinder Anna Mindrup – nach 277 Schuss. Spät zog man zum Büschkes-Anstecken und Fahnenschlägen für den Grafen und die Majestäten in den Hof des Drostenhofs, ein wohl letztes Mal begleitet von der Blaskapelle Ascheberg.

Offizierscorps der St. Achatius-Nikolai Bruderschaft Wolbeck 2025/2026

KaiserMartin Grass
Nikolai-KönigJohannes Runtenberg
1. SchefferAntonius Markfort
2. SchefferRalf Markfort
OberstBerthold Ahland
1. AldermannMichael Schäfers
2. AldermannHeinrich Suttrup
HauptmannHolger Wemhoff
LeutnantNils Röwekamp
1. FördererGerald Plenter
2. FördererJan Cadura
1. FahneChristoph Langkamp Stephan Klaus Sven Engels
2. FahneBenjamin Nieberg Jan Pöppelbaum Luis Kalverkamp