Politiker antworten bei Gespräch im AWO-Treff Wolbeck
Münster-Wolbeck. Zum allmonatlichen intergenerationellen Frühstück im AWO-Treff gab es am Sonntagvormittag vorab Wissenswertes zu Eiern, dann ging es mit zwei Gästen aus der Politik um Verkehr und Orte mit Aufenthalts-Qualität.
Weil Marlene Lauhoff, Kern des Organisation- und Service-Teams, so viele Eier zu kochen gehabt hatte, musste sie einen in der Sache besonders kundigen Gast fragen, nämlich „Eier-Bauer“ Horst Karl Beitelhoff, geladen als CDU-Bezirksvertreter und Eier-Spender für das Frühstück. Der blieb keine Antwort schuldig, von der Kochzeit bis zum Aufbewahren der Eier außerhalb des Kühlschranks, und bezüglich des Kochens sekundierte Bezirksbürgermeister Peter Bensmann: „Immer vorher anstechen“.
Eingeladen hatte der Arbeitskreis „Älter werden in Wolbeck“ in Zusammenarbeit mit der „AWO Wolbeck“ und der „ZwAR Gruppe Wolbeck“.
Der Verkehrs-Versuch sei ein Experimentieren, ein Ausprobieren, so Bensmann, und „bisher erfolgreich“. Er habe den motorisierten Verkehr im Ortskern deutlich gesenkt. Beitelhoff sollte dazu später anfügen: „Wir haben den Süden über die Ortsumgehung angebunden, aber nicht den Norden.“ Eine Anbindung über den Esch werde auch noch dauern. Auf den Ortskern kommen, so Bensmann, in der Mitte bepflanzte Sitzwürfel zu, u.a. auf dem Parkplatz Klostermann, wo sogar eine torähnliche Situation entstehen soll, und vor dem Kirch-Parkplatz neben dem Büro Brandenfels. „Wir müssen es ausprobieren.“ Anderes sei noch Idee, so eine Verengung vom Ortskern Richtung Krimphove und weiter hinaus an der Münsterstraße. Man werde stärker, so Beitelhoff, darauf achten, bei Neubauten im Erdgeschoss auch Optionen für Läden, Gewerbe und Praxen zu schaffen. Wolbeck solle keine Schlafstadt werden.
Hoffnungen gibt es durch den Verkehrsversuch auch bezüglich eines Lernens der Verkehrsbeteiligten. Für Bensmann spiegelte sich das in den bei ihm eingehenden Beschwerden über regelwidriges Verhalten, und Barbara Hoebink-Johann sah ebenfalls ein Dazulernen, mehr Rücksichtnahme. Das werde noch zunehmen mit dem Wegfall von erhöhten Gehwegen, aber auch nötig sein. Ein gerade in Gremmendorf anlaufendes Mobilitäts-Angebot, berichtete Bensmann, könnte wegweisend für Wolbeck werden. Die Erreichbarkeit des Ortskerns und der Einkaufgelegenheiten sei mit Rollator von den weiter außen gelegenen Teilen schwer. In Gremmendorf entsteht ein kostenloser „Einkaufs-Bus“, der tageweise im Kreis zu Läden fährt. Alfons Bußhoff, Vorsitzender der AWO in Wolbeck, sieht die Arbeit im Gestaltungsbeirat als kontrovers, aber lösungsorientiert, „außer die blaue Partei, die arbeitet ja nicht mit“.
Cornelia Höring, aktiv im Arbeitskreis „Älter werden in Wolbeck“, wies hin auf dessen Themen wie zum Beispiel „Hitze in der Stadt“. Bürger können hier Ideen in den Stadtteil tragen.
Zeit war bei den etwa 30 Gästen auch für ein Dankeschön an Organisation und Service, allen voran Lauhoff, Cornelia Höring und Barbara Hoebink-Johann.
Das generationsübergreifende Frühstück läuft auch während der Sommerferien – immer am ersten Sonntag im Monat (9 bis 12 Uhr). Dagegen hat der ebenfalls im AWO-Treff stattfindende Donnerstags-Kreis Pause. Weiter geht es am 15.8.2024 mit der Via Podensis, einem Pilgerweg in Frankreich, vorgestellt von Peter Erhard.
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