15.07.2025

Gemeindeversammlung in St. Ida für die Gemeinde St. Nikolaus-Wolbeck

Münster-Gremmendorf. Wie wird der „pastorale Raum“ aussehen, als Struktur und als „Gesichter“? Darum drehte sich die Gemeindeversammlung für St. Nikolaus Münster am Sonntag nach der Familienmesse. Viel muss noch geschaffen werden, und das letzte Lied im Gottesdienst mit Pfarrer Jürgen Streuer und Dr. Égide Muziazia begann mit „Unterwegs in eine neue Welt, in der ein Glaube uns zusammenhält“. Von der Kirchengemeinde St. Petronilla im Norden reicht der Pastorale Raum Münster-Südost über die Gemeinden St. Mauritz und St. Nikolaus bis zur Gemeinde St. Clemens Hiltrup-Amelsbüren. Es sei, so Streuer, ein „Konstrukt“ mit viel „Nebel.“

Auch aus dem von St. Ida am weitesten entfernten Teil der Gemeinde, St. Nikolaus, waren Interessierte gekommen. Ulrich Schambert vom Kirchenvorstand aus Wolbeck in der Rolle des Fragestellers und Hendrik Werbick, Pastoralreferent in St. Liudger, Moderator auch für den pastoralen Raum Südost, führten im Wechsel von Frage und Antwort ein. Werbick ist in drei pastoralen Räumen koordinierend tätig und sammelt unterschiedliche Erfahrungen. Der Raum Münster-Nordwest zählt acht Gemeinden. In einem Raum gehen viele Seelsorger, im anderen drücken die Lasten von Immobilien.

Begonnen hat der Prozess im März 2024 mit dem Entstehen eines Koordinierungs-Team und endet im Dezember 2025. Dann muss auch ein Leitungsteam stehen. Im November gibt es Wahlen – zusätzlich zu den anderen wie für den Pfarreirat.

Pastorale Räume, so Werbick, seien eine Antwort auf Rückgänge bei Menschen und Geld, „nicht der Grund für die Veränderungen“. Ein gemeinsames Seelsorgeteam gehört dazu, mit einer Zuteilung verstärkt nach Aufgaben. Das Leitungs-Team umfasst einen Priester,  einen Pastoralreferenten und zwei Ehrenamtliche. Hinzu kommt eine Verwaltungsleitung – für Südost ab dem 1.10. Marco Freye. „Jeder hat eine Stimme.“ Das Team soll die Zusammenarbeit im Raum erleichtern und den Blick anderer kirchlicher Einrichtungen einbeziehen, z.B. den eines Caritas-Altenwohnheims. „An manchen Stellen ist es ja doch eher ein Nebeneinanderher.“ Ein Rat aus Delegierten der Gemeinden soll das Leitungsteam beraten, aber auch kontrollieren.

Der Pastorale Raum erscheint als eine weitere Ebene, übergeordnet aber nicht anordnend. Eine Verwaltungsstelle soll die leitenden Pfarrer und Ehrenamtliche entlasten. Vieles bleibt lokalen Entscheiden vorbehalten. Ressourcen sollen leichter geteilt werden können. Die höhere Reichweite soll es leichter machen, für Aktionen genug Beteiligte zu erreichen. Ein Beispiel: ein Kinderbibel-Tag mit Menschen aus mehreren der Gemeinden, nicht unbedingt allen, eine Rom-Fahrt – „damit es mit mehr Leuten wieder mehr Freude macht“, so Werbick.

Was die Gläubigen am pastoralen Raum beschäftigt, konnten sie an Tischen mit Themen von Immobilen & Finanzen bis Administration loswerden, im Gespräch wie auch schriftlich. Gern möchte Werbick sehen, was die Menschen in von Amelsbüren bis St. Petronilla beschäftigt. In dieser Woche finden überall solche Gemeindetreffen statt.

Notiert fanden sich z.B. Hinweise auf eine gemeinsame Website, die Ökumene solle mehr als ein Randthema sein, eine professionelle Immobilienabteilung die Gemeinden unterstützen, jemand stellte die Frage von mehr Verantwortung für Ehrenamtliche in der Seelsorge über die Grenzen des Kirchenrechts hinaus. Auch ging es darum, „ein Gesicht“ für die Gemeinde zu haben. Das, so Werbick, könnten auch „Gesichter“ sein, von vielen Menschen, auch denen im Pfarrbüro.

() Ulrich Schambert (2.v.l.) und Hendrik Werbick (r.) übernahmen es, in St. Ida mit dem sich ausbildenden pastoralen Raum und seinen Möglichkeiten vertraut zu machen. Links  Pfarrer Jürgen Streuer. Foto: anh.