19.11.2025

Hiltrup erlebt 2025 seinen größten Schützenumzug

Münster-Hiltrup -agh-. Hunderte Schützen aus NRW kamen am Freitag und Samstag nach Hiltrup zum 74. Schützentag des Westfälischen Schützenbundes. Eine Delegation empfing der Oberbürgermeister Münsters im Friedenssaal, eine Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, beehrte die Schützen.

Bericht mit Foto-Galerie

Hinzu kamen Vogelschießen, ein Großer Zapfenstreich und der Umzug am Samstag.
Zwei Umzugs-Enthusiasten warten mit Smartphone-Video-Ausstattung an der Marktallee; Jens Obermann und Willi Gurckis aus Horn-Bad Meinburg sind zwei Stunden mit der Bahn angereist; sie filmen für ihren Kanal „Apfelprinz TV“ auf YT. Sie müssen sich gedulden wie viele, die im Sonnenschein oder ohne längs der Marktallee auf den Umzug warten.
Auf dem Schulhof neben der Stadthalle ist die Stimmung gut, viele sind aufs Losziehen vorbereitet, haben ihre Vereins-Fahne unter Folie über der Schulter oder anderes wie die Lanzen mit gelb-roten Wimpeln, den Farben von Westfalen-Lippe. „Die unterhalten sich untereinander“, erklärt einer mit Langbärtiger vom Schauplatz des nächsten Schützentags, Blomberg. Nicht am glücklicherweise versiegten Regen liegt die Verzögerung, sondern am Vogelschießen – sollte doch zuerst der Vogelfall den neuen Landeskönig bestimmen.
Zur Stadthalle hin steht ein Maskottchen des WSB, lässt sich mit Gästen fotografieren. Musik erklingt, man zieht mit Fahnen in die Halle. Wegen der Verspätung zieht man die Entlassung der gekrönten Häupter des Vorjahres spontan vor, und auch der neue Kinderkönig steht fest, man ehrt, wer Flügel und Co. erlegt hat. Im Carré mit Schützen und Fahnen auf drei Seiten und den Zuschauern auf der vierten ist das imposant.
Es rumst noch immer an der Vogelstange, dazu ertönt Geschrei; man ist uneins über Ziel und Munition. Das Ziel, an einem Draht aufgehängt, hüpft im Schrothagel munter hin und her. „Sowas hab ich noch nicht erlebt“, sagt eine Schützen-Veteranin.
Dann das Kommando: Man schieße später weiter, jetzt beginne der Umzug. Hinaus auf die Marktallee, dann in die Leibnitzstraße. Die Schützen-Röcke sind nicht alle grün, es gibt schwarze wie graue, die Damen im langen bis sehr langen Kleid, bieten alles von blau bis pink, ein Verein bietet sehr lange Federn am Hut. Viele Spielmannszüge ziehen mit, die Schaulustigen bekommen viel geboten – zusätzlich zum Horrido oder einem ausgelassenen Schützengesang. Drei Hüte auf einen Streich reißt eine Bö hin zu den Gästen am Rand. Trocken bleibt es, sonnig. Die Stimmung ist freundlich. Die Video-Filmer halten drauf.
So lang ist der Umzug, dass er ins Stocken kommt. Die ersten sind wieder an der Kreuzung Leibnitzstraße, da brauchen die letzten noch fünf Minuten. Erst als sie mit dem schützenden Fahrzeug des Löschzugs Hiltrup durch sind, geht es für die Ersten weiter. Um 17.15 Uhr gibt die Feuerwehr die Marktallee frei.
Auf die Schützen wartet der Rest des Schießens, der Zapfenstreich und dann die zweite Party.


Diese und weitere Fotos vom Schützentag in Hiltrup sind käuflich zu erwerben beim Fotografen.

Einige beteiligte Schützenvereine und Bruderschaften

SV 1718 Polsum
Ennepetal-Milsper Schützenverein
Schützenkreis Siegen
Minden
Schützenkreis Ennepe-Ruhr
Schützenkreis Gütersloh
Schützengesellschaft Obernbeck