Kirche St. Nikolaus, Wolbeck
Zuletzt aktualisiert 8. November 2021 (zuerst 13. Januar 2021).
Inhalt
- Lage
- Geschichte
- Orgel
- Wandelkrippe
Fotostrecken
Im Inneren der Kirche St. Nikolaus, fotografiert von der Orgel-Empore

Berichte zu aktuellen Anlässen in St. Nikolaus
St. Nikolaus Wolbeck, Berichte
Der Kantor von St. Nikolaus organisiert mehrmals im Jahr ein diverses kirchenmusikalisches Programm.
Fotos der Wandelkrippe von St. Nikolaus
Berichte zur Wandelkrippe von St. Nikolaus
Zu den Berichten mit Fotos zur Wandelkrippe von St. Nikolaus Wolbeck
Die Kirche St. Nikolaus
Päpstliches Kreuz und Wiedertäufer-Kette
Von Dr. Johannes Hasenkamp
Das dreifache päpstliche Kreuz auf der Spitze des Turmes der Pfarrkirche St. Nikolaus in Münster-Wolbeck weist darauf hin, dass die Kirche einst zum Archidiakonat der bischöflichen Kanzlei gehörte. Der Flecken Wolbeck, 1185 erstmals als Walbecke erwähnt und seit 1310 Wigbold, also mit besonderen Rechten ausgestattet, liegt an der Talniederung von Angel und Piepenbach an einem alten, von der Salzstraße in Münster ausgehenden Handelsweg und war von Überschwemmungen gefährdet. Diese Umstände mögen dazu beigetragen haben, dass die bischöfliche Gründung von 1245, eines der ältesten Patrozinien der Diözese, als Schutzpatron den heiligen Bischof von Myra erhielt.
Patron St. Nikolaus
Er ist der Patron der Handelsreisenden, der Schiffer, Weinhändler, Fassbinder und Bäcker und einer der beliebtesten Heiligen nicht nur Deutschlands. An diesen so kinderfreundlichen Bischof erinnert in Wolbeck der Brauch, jährlich am 6. Dezember, „Vögelkes“ zu verteilen, ein Hefegebäck. Die älteste Glocke im Turm ist darum auch eine Nikolaus-Glocke aus dem Jahre 1487.
Auf der einen Seite des Tales lag das Schloss, die bischöfliche Landesburg, im Siebenjährigen Krieg von den Franzosen so zerschossen, dass sich ein Wiederaufbau nicht lohnte, auf der anderen Seite liegt die bescheidene, zwischen den Häusern fast verschwindende Kirche. Der erste Kirchbau an dieser Stelle war sicherlich ein Holzgebäude. Die jetzige Kirche ist eine frühgotische Hallenkirche, im 13. Jahrhundert nach dem Vorbild der münsterschen Minoritenkirche (Apostelkirche) erbaut. Sie wurde an den unteren romanischen Teil des kräftigen Turms angebaut, der im 17. Jahrhundert einen barocken Aufbau mit einer geschwungenen Haube erhielt. Seit 1924 ist der untere Teil des Turmes in den Kirchenraum einbezogen. Er erhielt ein Tonnengewölbe.
Ebenmaß, Weite und Ruhe
Die typisch westfälische Hallenkirche strahlt Ebenmaß, Weite und Ruhe aus. Einzigartig ist der sofort Aufmerksamkeit erweckende Blick zum Hauptaltar. Das Epitaph für den Reichsgrafen Goswin von Merveldt umgibt wie schützend mit seinen Säulen und barock geschwungenen Halbkreisbögen heute den Tabernakel. Der Entwurf wird Johann Conrad Schlaun zugesprochen. Außen hinter dem Chor liegt die im 18. Jahrhundert errichtete Merveldt-Kapelle mit der Familiengruft der Grafen. Diese „Alte Sakristei“ dient heute Gottesdiensten in kleinen Gruppen.
Kunstwerke in St. Nikolaus
Die Kirche ist reich an Kunstwerken. In den Chorwänden befinden sich prachtvolle Holzreliefs, Epitaphien der Merveldts. Dirk von Merveldt trägt die Wiedertäufer-Kette zur Erinnerung an die Belagerung Münsters von Wolbeck aus. Das große Kreuz über dem Chor ist mehrfach mit der Geschichte Wolbecks verbunden. Mehrmals ist der gütige Bischof von Myra dargestellt. Mit viel Liebe wird jährlich die große Wandelkrippe von Beginn der Adventszeit an mit wöchentlich neuen Bildern aufgebaut.
Adresse
St.-Nikolaus-Kirche
Herrenstr. 22
48167 Münster