07.10.2024

Schulen in Wolbeck

Hasen-Schule: Arrangement im Foyer des Achatius-Hauses, 2018. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Bis auf eine Gesamtschule bietet Wolbeck alle Schulformen.

Zwei Grundschulen existieren, eine dritte steht derzeit in Frage – lokale Politik und Stadtverwaltung sind hier uneins. Die weiterführenden Schulen umfassen drei an einem Standort, dem „Schulzentrum Wolbeck“ in der Von-Holte-Straße: Hauptschule, Realschule Wolbeck und Gymnasium Wolbeck.


Der Stadtteil Wolbeck hatte einst nur eine Volksschule; für den Besuch eines Gymnasiums mussten Schüler den Weg nach Münster antreten, doch das Angebot an Schulen in Wolbecker ist seit den 70er Jahren breiter geworden.

Geschichte des Schulwesens

Die Schulen in Wolbeck

Die erste Schule in Wolbeck wurde von einer Privatperson aus dem Adel finanziert: Maria von Merveldt stiftete sie 1607.

Das folgende beruht im Wesentlichen auf der Arbeit von Heinrich Schmeken von 1974. Vieles habe ich weggelassen: manches Unwichtige oder mir nicht Verständliche.

Betreut wurde die Schule von 1675 bis 1803 von Geistlichen. Die erste Schule Wolbeck zwar bis etwa 1840 eine Volksschule für Jungen und Mädchen. Zum Schulgebäude gehörten auch Wohnungen für Leser oder Lehrerinnen.

Eine eigene Mädchenschule entstand ab 1823. Damals wurde das alte Rathaus am südwestlichen Ende des Kirchhofplatzes abgebrochen und an dieser Stelle die Mädchenschule erbaut. 1892 entstand an der jetzigen Neustraße (Hausnummer 15) eine weitere Schule mit einem Klassenraum und einer Lehrerwohnung. Dieses Gebäude beheimatet das jetzige ZiBoMo-Museum.

„Die Mädchenschule auf dem Grundstück des ehemaligen Rathauses wurde 1912 als Abbruchhaus verkauft“, berichtet Schmeken. Ein Neubau wurde noch in diesem Jahr 1912 beschlossen und entstand auf dem ehemaligen Gelände des Burgmannshofes der Merveldts an der Neustraße neben der Gastwirtschaft Stutter.

Nach der Nazi-Diktatur

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges schlossen die Wolbecker Schulen. Am 1. April 1945 besetzten alliierte Truppen Wolbeck. Die Schulen wurden von amerikanischen und englischen Truppen belegt. Sie öffnen wieder am 20. August 1945 mit Genehmigung der Militärregierung nun begann die sogenannte Entnazifizierung der Lehrer und Lehrerinnen an den Wolbecker Volksschulen.

Noch 1945 öffneten die Schulen wieder. In der Feierstunde zum ersten Schultag forderte Schulrat Brockmann aus Rinkerode in der neuen Schule eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule, Elternhaus und Kirche. Zugegen war auch Pfarrer Isfort (1940 bis 1953). Zuerst war nur der Unterricht in der Grundschule gestattet, vom 12. Oktober 1945 an auch in den oberen Jahrgängen.

Eine der ersten Lehrer war Karl Symann. Er war seit 1931 als Lehrer in Wolbeck tätig gewesen. Symann erhielt seine Unterrichtserlaubnis am 14. Juli 1946. Ende 1946 hatte die Wolbecker Volksschule alle sechs Planstellen besetzt.

Die Wolbecker Volksschule wuchs von 1946 bis 1949 derart, dass sie zusätzliche Räume benötigte. So wurde das Gebäude des Kindergartens an der Neustraße Teil der Volksschule verwendet. Seit acht 40 besuchten etwa 460 Kinder die Schule in Wolbeck und es gab zehn Lehrer. „Die Volksschule war in fünf verschiedenen Gebäuden untergebracht“, berichtete Schmeken 1974 (Schmeken 2020, 136).

Eine Änderung wurde in Angriff genommen. Im Mai 1950 tagte der Gesamtschulvorstand. Er beschloss, eine Planung für ein neues Schulgebäude mit zehn Klassen in Auftrag zu geben. Ein solcher Bau musste erst durch den Regierungspräsidenten genehmigt werden. Das tat er am 18. Juli 1952: sollte ein Neubau mit einer siedend glasigen Volksschule sein.

Die kirchliche Weihe vollzog Pfarrer Heinrich Wenning (1953 bis 1.11.1973).  Am 28. März endete die Dienstzeit des Rektors Norbert Schmidt; neuer Rektor wurde Walter Schirra aus Telgte.

Bald darauf wurde die Nikolaischule erweitert um vier Klassenräume und eine Turnhalle. Das Bauvorhaben endete am 15. Oktober 1962.

Anscheinend war die Kapazität der Volksschule bald zu knapp: Am 16. Dezember 1965 stand das Thema „Schichtunterricht in Wolbeck“ auf der Tagesordnung der Gemeindevertretung Wolbeck. Eine weitere Volksschule sollte her; sie sollte im Bereich der Hiltruper Straße errichtet werden.

Raummangel und ein Einschnitt im Schulsystem: Hauptschule und Grundschule

Die Volksschule

1966 besichtigte am 20. Oktober die Bezirksregierung die Nikolai-Volksschule. Das Protokoll hielt fest, dass der Schule bei der weiteren Entwicklung bis zum Jahre 1971 neuen Räume fehlen würden. Außerdem fehlten ein Werkraum, ein Mehrzweckraum, ein Lehrschwimmbecken und eine Turnhalle.

Kurz darauf wechselte die Schule ihren Charakter, sie wurde eine sogenannte Mittelpunkt-Schule. Sie übernahm die Jungen und Mädchen des achten und neunten Jahrgangs us Alverskirchen. Das nun neu eingeführte neunte Schuljahr unterrichtete Walburga Weidlich.

Zu Ostern verfügte die Mittelpunkt-Schule über 469 Schüler in zwölf Klassen, die in elf Räumen untergebracht waren. Der Vorsitzende des Schulhauptausschusses der Gemeinde Wolbeck, Anton Sudmann, betonte in einem Bericht, mit dem Bau einer neuen Schule müsse möglichst bald begonnen werden. Nach den Herbstferien 1967 wurden zwei neu erbaute Schul-Pavillons auf dem Schulhof der Nikolai-Schule bezogen.

Das Jahr 1968 markiert einen Einschnitt im Schulwesen: Die Volksschulen wurden umgewandelt in Grundschulen und Hauptschulen.

Nikolai-Grundschule Wolbeck

Die Nikolaischule wurde am 1.8.1968 zu einer Grundschule gemacht, die vom ersten bis zum vierten Schuljahr reichte. Die Schule verfügte über 15 Lehrpersonen und 15 Klassen. Rektor der neu eingerichteten Grundschule wurde der frühere Hauptlehrer der Volksschule in Alverskirchen, Karl Schulte. Konrektor der Grundschule wurde Reinhard Schmidt, zuvor Hauptlehrer an der Volksschule Fürstin-von-Gallitzin-Schule im Dorf Angelmodde.

Parallel zur Grundschule entstanden am 1.8.1968 die Hauptschule Angelmodde-Wolbeck. Auf sie gingen nun die Schüler des 5.-9. Jahrgangs der Gemeinden Angelmodde und Wolbeck. Rektor der Hauptschule wurde Walter Schirmer. Sein Konrektor Erich Wilmer wurde am 25.8.1968 zum Konrektor der Hauptschule Angelmodde-Wolbeck.

Am 1.9.1970 erreichte die Schülerzahl der Hauptschule die 403. Sie waren in drei verschiedenen Schulgebäuden untergebracht: fünf Klassen im Wolbeck, zwei in Angelmodde-West und vier in Angelmodde-Dorf.

Quelle: Über die Geschichte des Schulwesens in Wolbeck berichtet Schmeken, Heinrich: Die Geschichte Wolbecks. Hg. vom Heimatverein Wolbeck. Wolbeck: Druckerei Stelljes, 2020, S. 135-141.

Websites der Schulen in Münster-Wolbeck

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Hauptschule Wolbeck

Realschule Wolbeck https://www.realschule-wolbeck.de/

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