Neuer Begegnungs- und Demokratieort für Gremmendorf / Bund fördert Projekt mit fünf Millionen Euro
Münster (SMS). Die Stadt Münster will das ehemalige Offizierskasino im York-Quartier in den nächsten vier Jahren zu einem Ort für Begegnung, Bildung und Kultur machen. Der denkmalgerechte Umbau des Gebäudes und des umliegenden Geländes in der ehemaligen York-Kaserne soll laut einem Entwicklungsplan, den die Verwaltung dem Rat zur Entscheidung vorlegt, im Jahr 2026 beginnen und Ende 2028 abgeschlossen werden. Die Kosten für das Projekt liegen bei maximal 9,8 Millionen Euro, fünf Millionen Euro davon kommen aus Bundesmitteln.
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Münster konnte sich mit der Idee, den ehemaligen Militärstandort in einen Demokratie- und Begegnungsort zu verwandeln, als eine von 17 Städten in dem bundesweiten Förderprogramm Nationale Projekte des Städtebaus durchsetzen.
„Für die Stadt und den wachsenden Stadtteil Gremmendorf wird das neue Begegnungshaus ein Gewinn sein. Wo früher Militärs hinter Mauern und Stacheldraht zusammensaßen, sollen in Zukunft offene Angebote für alle stattfinden“, sagt Oberbürgermeister Markus Lewe. „Das Offizierskasino als wichtiges historisches Zeitzeugnis zu erhalten und in einen Ort der Demokratieförderung zu verwandeln, ist ein wichtiges Signal in diesen unfriedlichen Zeiten.“
Trägerverein soll Angebot entwickeln
Die Verwaltung schlägt vor, dass zukünftig ein Trägerverein das Angebot in dem Begegnungshaus gestaltet. „In Gremmendorf gibt es bereits viele Ideen und ein großes Interesse, das Offizierskasino zu nutzen“, berichtet der neue Projektkoordinator für die Zentrumsentwicklung Gremmendorf, Henning Spenthoff. „Wir sind froh, dass es hier so viel bürgerschaftliches Engagement gibt. Das wollen wir als Stadt gut begleiten.“ Das konkrete Konzept für die Umnutzung und den künftigen Betrieb des Offizierskasinos soll gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen sowie Politik aus dem Stadtteil heraus entwickelt werden.
Neuer Kasinopark mit altem Baumbestand
Neben dem denkmalgeschützten Gebäude soll auch die umliegende Grünfläche, der Kasinopark, neugestaltet werden, wobei der alte Baumbestand dort erhalten bleiben soll. Der nördliche Teil des Kasinoparks grenzt unmittelbar an den Schulhof der neuen Grundschule im York-Quartier und wird bereits umgestaltet. Die Umgestaltung im südlichen Teil des Parks ist im Entwurf geplant und Bestandteil des Förderantrages. Einen Teil der Kosten für den neuen Kasinopark soll zudem die städtische Konversionsgesellschaft KonvOY übernehmen.
Um das Projekt „Begegnungs- und Demokratieort im Yorkquartier“ bis Ende 2028 umsetzen zu können, sollen – so der Rat in seiner Oktober-Sitzung zustimmt – die konkreten Planungen bis Ende kommenden Jahres erfolgen. In einem Vergabeverfahren für den Gebäudeumbau wurde bereits 2021 ein Team aus Architektur- und Ingenieursbüros ausgewählt, das unmittelbar nach einem Ratsbeschluss die Detailplanung angehen kann.
Archivfoto: Das ehemalige Offizierskasino im York-Quartier soll ein Ort der Begegnung werden. Foto: Stadt Münster.