12.03.2025

Neue Menschen an Bord – KulturVorOrt Wolbeck stellt Weichen für die Zukunft

Martin Schöne (v.l.), Ulrike Kampert, Eberhard Hüppe und Gertrud Wohlthat bilden den neuen Vorstand. Es verabschiedeten sich Karlheinz Kleintje und Angelika Hoebink. Foto: Andreas Hasenkamp, Fotograf in Münster, www.fotograf-muensterland.de.

Neuer Vorstand, neue Impulse – Mitglieder als Rückgrat der Vereinsarbeit – Mitgliederversammlung 2025

Der Verein KulturVorOrt Wolbeck blickt nach seiner jüngsten Mitgliederversammlung optimistisch nach vorn – Anzeichen gab es dafür schon in den letzten Monaten. Auf bewährtem Fundament sollen neue Akzente gesetzt werden. Besonders im Fokus: eine stabile finanzielle Basis durch Mitgliederwachstum, um weiterhin hochwertige Kulturangebote vor Ort zu ermöglichen.

Ein Verein im Wandel – mit bewährter Substanz

#Mit großer Zustimmung wählten die anwesenden 18 Mitglieder am vergangenen Freitag einen neuen Vorstand, der sowohl neue als auch vertraute Gesichter umfasst. An der Spitze steht nun Professor Eberhard Hüppe. Der Dozent der Musikhochschule Münster und des Instituts für Soziologie betritt mit dem Vereinsleben Neuland, bringt aber Erfahrung in der Vermittlung junger Künstler mit. Sein Ziel: Den bestehenden „Stil des Vereins fortsetzen“ und zugleich neue Formate entwickeln. Besonders interessiert ihn die Verbindung von Musik und Erzählkunst – etwa durch Konzerte mit jungen Talenten aus Musikschulen der Region, ergänzt durch visuelle Elemente.
Martin Schöne, frisch im „Unruhestand“, wurde zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Seine Mission: den Verein sichtbarer machen und mehr Mitglieder gewinnen. Erste Aktionen gab es bereits – so trug man bei der „Lichternacht“ und der Bundestagswahl aktiv zur Bekanntmachung des Vereins bei.
Dritte neue Kraft im Vorstand ist Ulrike Kampert, die als Schatzmeister auf Karlheinz Kleintje folgt. Gertrud Wohlthat bleibt als Schriftführerin im Amt. Ihr Antrieb: Kulturangebote direkt in Wolbeck zu etablieren, damit man für ein Kulturerlebnis nicht immer nach Münster fahren muss. Kleintje bescheinigte ihr: „Gertrud hat einen tollen Job gemacht.“
Neue Kassenprüfer sind Hans Rath und Andreas Voigt, während Kleintje und Heiner Kampert als Beisitzer im Gespräch sind.

Rückblick: Herausforderungen gemeistert

Ein Jahr nach dem Rücktritt des vorherigen Vorsitzenden zog Schatzmeister Karlheinz Kleintje eine Bilanz: Trotz der Vakanz liefen die Veranstaltungen weiter – sechs an der Zahl, mit durchschnittlich 60 bis 70 Gästen. Der Verein musste sich anpassen, fand aber Lösungen – etwa für die Ausstattung, nachdem eine angemietete Garage weggefallen war. Auch eine neue Lichttechnik konnte angeschafft werden. Jugendliche aus der Gemeinde engagierten sich, sie fruchtbar einzusetzen. Auch andere Menschen kamen in den letzten Monaten hinzu und halfen im Hintergrund. „Es war toll, mit diesen Neuzugängen zu arbeiten“, lobte Kleintje.
Doch nicht nur organisatorisch, auch finanziell musste der Verein Hürden meistern. Der Kontostand ist geschrumpft, weil ein zugesagter Zuschuss der Bezirksvertretung wegen der Krise nicht abgerufen wurde. Nun, mit einem gesicherten Vorstand, will man erneut in Gespräche mit der Bezirksvertretung gehen.
Mitglieder als zentrale Stütze der Kulturarbeit
Die Mitgliederzahl ist von 139 auf 131 gesunken – ein Rückgang, der direkte Auswirkungen auf die Finanzlage hat. Einigkeit bestand in der Versammlung darüber, dass stabile Einnahmen notwendig sind, um weiterhin Konzerte und andere Kulturveranstaltungen zu finanzieren.
Eine kontroverse Diskussion entbrannte um die Eintrittspreise: Sollte man auf freiwillige Spenden setzen oder feste Preise verlangen? Viele Mitglieder sprachen sich gegen eine Spendenlösung aus – zu unberechenbar für einen Verein, der mit Künstlern vertraglich gebundene Honorare vereinbart. Die Entscheidung: Die Eintrittspreise bleiben variabel, an der Abendkasse wird es künftig etwas teurer sein. Gleichzeitig möchte der Verein finanziell Schwächeren entgegenkommen.
Auch die Mitgliedsbeiträge steigen – ein Schritt, der für langfristige Planungssicherheit sorgen soll. Der Einzelbeitrag erhöht sich von 15 auf 25 Euro, für Paare von 25 auf 40 Euro. Diese Anpassung wurde fast einstimmig beschlossen, es gab eine Gegenstimme.

Dank an langjährige Unterstützer

Ein bewegender Moment der Versammlung war die Würdigung langjähriger Verdienste. Ehrenvorsitzender Dr. Reinhard Sappok, Mitinitiator des im Jahr 2000 als „Förderkreis Drostenhof“ gegründeten Vereins, überreichte Blumen an Karlheinz Kleintje, Gertrud Wohlthat und Angela Hoebink – unter herzlichem Applaus und mit vielen persönlichen Gesten des Dankes. Sappok betonte, wie wichtig die Unterstützung durch die Kirchengemeinde sei: „Hier haben wir eine zweite Heimat gefunden.“
Blick nach vorn: Hochkarätige Konzerte geplant
Mit frischem Elan startet der Verein ins neue Jahr. Bereits am 7. März findet in der Christuskirche ein besonderes Konzert statt: „tiedematos“ verbindet südamerikanische Klänge mit Jazz und Rock. Am 25. April folgt ein echtes Highlight zum 25. Jubiläum des Vereins: Ein Konzert mit Saxofon-Quartett und Klavier, gefördert von der GWK.
Zum Abschluss der Versammlung wurde, wie es Tradition ist, ein geselliger Umtrunk zelebriert. Anschließend halfen alle zusammen, Stühle und Tische wegzuräumen – ein Sinnbild für das gemeinschaftliche Engagement, das KulturVorOrt Wolbeck trägt und auch in Zukunft stärken möchte.

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