13.03.2025

Diskussion mit ÖWK-Partner aus Togo im Foyer der Realschule Wolbeck

Münster-Wolbeck -agh-. Was ist gute Entwicklungspolitik, und: lohnt sich das? Darum sollte sich eine Diskussionsveranstaltung des Ökumenischen Eine-Welt-Kreis St. Nikolaus Wolbeck (ÖWK) drehen, die in anderer Besetzung geplant war, aber trotz einer kurzfristigen Absage stattfand. Absagen müssen hatte einer aus Berlin, Abteilungsleiter Grundsatzfragen im Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), es sprang ein ein Projektpartner des ÖWK, der in Münster promovierte Dr. Atchou Sodjada Essousso, Exkutiv-Direktor der Foundation Piscare. Weil der aus Togo kommt, dort die Bildungs-Stiftung Piscare betreibt, und ein Projekt mit dem ÖWK umsetzt. Ein weiteres sei in Planung, hieß es von Thomas Kircher, Beisitzer im ÖWK und Leiter des Gesprächs im Foyer der Realschule Wolbeck. Worum es bei diesen Projekten geht, blieb ebenso unerwähnt wie andere Projekte des ÖWK. Deren Einordnung in Entwicklungspolitik im Allgemeinen hätte den Aussagen Bodenhaftung verleihen können. Lang die Liste des Unerwähnten, im Vagen und Missverständlichen Belassenen oder nicht erkennbar zum Thema Gehörenden, wie z.B. der Sprung in die Ukraine.

Essoussous Behauptung, China stelle im Gegensatz zu westlichen Regierungen keine Bedingungen bei seinen Krediten, widersprach Hilarius Mbao Nawej aus dem Kongo. China sei strikt in Forderungen nach Rückzahlung von Krediten. Essousso erwiderte, der Westen habe keine wirklichen Schuldenschnitte beschlossen; die Zinslast sei hoch. Deutlich wurde, dass manchem Machthaber unabhängige Nichtregierungsorganisationen ein Dorn im Auge sind und nicht wünschen, dass Menschen selbstbewusst und eigenständig werden. So seien Organisationen wie der ÖWK in den meisten Ländern unerwünscht.

Was „gute Entwicklungspolitik“ sei, blieb offen. In Afrika benötige man „starke Führung“, ein Punkt, den Essousso nicht ausführte, auch nicht im Blick auf Fragen von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.

Informativ war Kircher spontan organisierter einleitender Vortrag zu Verbindungen Deutschlands mit Togo, das 1884 bis 1916 dessen Kolonie war, seit 1919 aber unter französischem Einfluss steht. Zum Gespräch war ein knappes Dutzend gekommen, vor allem Vorstandsmitglieder des ÖWK und auch Dr. Anna Stelthove-Fend von der „Afrika Kooperative Münster“.

Bild: Entwicklungspolitik und Togo waren angekündigt zum Gespräch (stehend v.l. Peter Roer, Dr. Atchou Sodjada Essousso, und Thomas Kircher, in der ersten Reihe Gerhard Canstein, Reinhard Loer, Irmgard Beilmann-Roer und Pit Alkemeier-Bohlsen. Foto: A. Hasenkamp.