28.04.2025

Saxofone, fein gestrichen – Xenon brilliert mit Gast-Pianist in Wolbeck

Ein eigener Applaus von Publikum und Xenon-Quartett galt Thibault Surugue, dem eingesprungenen virtuosen Pianisten. Foto: A. Hasenkamp.

Rachmaninoff und Dvorak beim vollen Konzert von KulturVorOrt Wolbeck

Münster-Wolbeck -agh-. Zu seinem Jubiläums-Konzert blickte der Verein KulturVorOrt Wolbeck auf einen vollen Saal und besondere musikalische Gäste und deren besondere Kombination.
Der Verein feiert 2025 sein 25-jähriges Bestehen, am Freitagabend konnte er fünf hochkarätige Musiker begrüßen. Das verdankt der Verein nicht zuletzt der GWK, die sich an den Honoraren beteiligt. Dr. Susanne Schulte, Geschäftsführerin und Künstlerische Leiterin der GWK, genoss den Abend. Mit langen Weggefährten aus dem Wolbecker Verein, darunter Mitgründer Dr. Reinhard Sappok und dem langjährigen Vorstandsmitglied Karlheinz Kleintje, schwärmte man in der Pause von Ambiente und Akustik.
Die Musiker des „XENON Saxophone Quartet“ sind wiederum der GWK verbunden. Zu XENON gehören Lukas Stappenbeck am Sopran-Saxofon, Anže Rupnik (Alt), Sandra Rijavec (Tenor) und Benjamin Reichel (Bariton). Das Quartett stehe für eine enorme Bandbreite musikalischer Möglichkeiten, von der Renaissance bis zur Neuen Musik, erläuterte Professor Eberhard Hüppe, der Vorsitzende von KulturVorOrt Wolbeck. Dann ließ das Quartett Trolle einmarschieren, es spielte Edvard Griegs „Trolltog“, den Marsch der Trolle. Die können groß oder klein sein, herumtollen oder eher still – das Quartett nahm virtuos die Einladung Griegs zum Interpretieren dieses Stücks aus dessen 66 lyrischen Stücken an.
Ganz kleinen Lebewesen widmete sich der Solist des Abends, der Pianist Thibaut Surugue: Vom Gemeinen Ohrwurm über die langbeinige Kohlschnake und den schnellen Plattbauch bis zur Stubenfliege reicht diese Lautmalerei aus dem „Insektarium“ von Rued Langgaard. Das Publikum nahm das Krabbeln und Fliegen mit Humor an. Das Spiel Surugues ist fein und klar. An solchen Abenden zeigt sich der Wert der Investition in einen guten Flügel.
Zwei Komponisten romantischen Stils, beide aus Osteuropa, bestritten mit in den USA geschaffenen Werken den Rest des Konzerts. Für beides hatten die Musiker viel für ihre Instrumentierung zu adaptieren.
Streicher-Noten aus den Saxofonen bot Xenon mit dem Streichquartett Nr. 12 in F-Dur von Antonin Dvorak, um den zweiten Teil des Konzerts gemeinsam mit Surugue mit einem zweiten Komponisten mit Eindrücken aus der Fremde zu bestreiten. Rachmaninows „Sinfonische Tänze“ fügen Pompöses wie Melancholisches zusammen. Dafür gab es kräftigen, langen Applaus – und einen extra für Surugue, der für einen eigentlich eingeplanten, aber erkrankten Pianisten eingesprungen war. Zwei Zugaben erklatschte sich das Publikum. Als Finale erklang das „Wiegenlied“ von Johannes Brahms, „Guten Abend, gut‘ Nacht“. Der neue Vorstand, Ende Februar gewählt, konnte zufrieden auf ein bestens besuchtes Konzert blicken. Angela Hoebink, Beisitzerin, Ulrike Kampert, Schatzmeisterin, und Heiner Kampert, Beisitzer, hatten zusammen mit Martin Schöne, 2. Vorsitzender, alle Hände voll zu tun, erst mit Karten und Stühlen, dann mit dem Jubiläums-Ausschank.
Am 16. Mai 2025 geht es weiter in der Christuskirche in Wolbeck, mit „Broomhill Jazz n’Pop“, mit Gesang, Klavier, Kontrabass und Cajon.

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